Artikel zum Thema Einzelhandel

April 2005 , der Zoo von San Diego. Jared Karim steht vor dem Elefanten-Gehege und spricht 18 Sekunden über die Langen Rüssel der Elefanten und endet mit: „mehr gibt es darüber nicht zu sagen“. Das war das allererste Video auf YouTube.

Seit damals ist viel passiert. Inzwischen gehört YouTube zu Google und ist die zweitgrößte Suchmaschine nach Google.

Als Social Media Kanal und Marketing-Mittel ist YouTube für Unternehmer wichtig. Daher muss jeder Unternehmer und jedes Unternehmen einmal darüber nachdenken, ob und wie er auf YouTube erscheinen will.

Ich zeige Dir heute die unterschiedlichen Möglichkeiten und gebe Dir Tipps für die Umsetzung.

Wie Du als Unternehmer YouTube nutzt

Grundsätzlich gibt es zwei Möglichkeiten der Nutzung als Unternehmer:

  1. Werbung schalten
  2. Dein eigener Unternehmens-Kanal

Beide sind wichtige strategische Mittel. Werbung schalten kostet natürlich Geld und muss richtig umgesetzt werden, damit es etwas bringt.

Eigen produzierte Videos hochladen ist für jeden möglich und die Kosten belaufen sich auf die Produktionskosten, mehr nicht. Allerdings ist die Reichweite hier von der Qualität und dem Thema des Videos abhängig.
Schauen wir die beiden Punkte mal im Detail an.

Ein Beispiel für ein YouTube Kanal

1. Werbung schalten

Wenn Du Werbung auf YouTube schalten möchtest, brauchst Du nur 2 Voraussetzungen:

Ein kurzes und aussagekräftiges Video. Hier ist die Qualität wirklich entscheidend. Du hast nur maximal 3 Sekunden Zeit, den Betrachter zu packen. Ansonsten wird die Werbung geskippt oder ignoriert. Du kennst das bestimmt aus eigener Reaktion.

Ein AdSense Konto. Dieses einzurichten, ist ganz einfach. Wenn Du bei Google my Business einen Eintrag hast, hast Du auch schon eines oder Du kannst es ganz einfach aktivieren.

Grundsätzlich reicht das.

Damit Dein Video ausgespielt wird, muss es natürlich die Zielgruppe ansprechen. Dafür musst Du Deine Zielgruppe kennen. Mehr darüber kannst Du in dem Artikel “Ganz Einfach zum Wunschkunden” lesen. Dort erkläre ich Dir, wie Du Deine Zielgruppe findest.

Da es von Google über Werbung auf YouTube ganz tolle Seminare gibt, werde ich nicht in die Tiefe gehen. Google kann das besser. In der Linkliste bekommst Du von mir den Link dazu.

Ich empfehle kleinen Unternehmen nicht, auf Google Werbung zu schalten. Du musst viel Geld in die Hand nehmen, um ein gutes Video zu produzieren. Und das rechnet sich für kleine Unternehmen am Ende kaum. Investiere das Geld lieber in Instagram- oder Facebook-Kampagnen.

2. Dein eigener Unternehmens-Kanal

Das ist der weitaus spannendere Teil von YouTube.
Du kannst Dich auf YouTube sehr gut präsentieren. Es ist nicht so schwierig und die Zuschauer stellen die Qualität der Inhalte meistens über die Qualität der Produktion. Authentizität ist hier extrem wichtig, es muss zusammenpassen. Aber Vorsicht: das heißt jetzt nicht, die Qualität ist egal.
Inzwischen ist die Qualität bei YouTube enorm angestiegen. Mit einfachen Videos aus dem langweiligen Büro sprichst Du niemanden mehr an. Das Set-Up ist wichtig und auch die Geschichte spielt eine Rolle. Je authentischer ein Video ist, umso besser kommt es an.

Inhalt

YouTube ist die perfekte Plattform für Know How und Knowledge. Positioniere Dich mit Fachwissen als Experte.

Du gibst Tipps und Tricks. Du erklärst, wie etwas funktioniert. Du zeigst, was Du kannst.

Beispiele unterschiedlicher Branchen:

Atemberaubende Frühlingsstyles

Die Wunderwaffe für streifenfreie Fenster

Das perfekte Ablagesystem für Unterlagen

3 Tipps für einen grandiosen Grillabend

YouTube für Unternehmer-Experte
Du kannst Dich als Experte positionieren

Vorbereitung

Bevor Du jetzt in die Produktion gehst, bereite Dich vor. Hier sind ein paar Hausaufgaben, die Du machen solltest:

  • Durchstöbere die YouTube Academy. Hier findest Du viele Tipps und gute Ideen. Den Link findest Du unten.
  • Schau Dir an, was Deine Mitbewerber so machen. Welche Themen setzen Sie um und vor allem: wie setzen sie es um.
  • Mache Dir ein Storyboard. Überlege Dir die Geschichte, mache ein Drehbuch.
  • Suche Dir einen passenden Hintergrund. Der Hintergrund darf nicht zu sehr von Dir ablenken. Das heißt jetzt nicht, eine weiße Wand. Aber wenn Du mitten auf einer vielbefahrenen Verkehrskreuzung stehst, musst Du die Kamera perfekt auf Dich positionieren.
  • Du brauchst nicht dringend eine Beleuchtung. Aber schon ein einfaches Ringlicht bringt sehr viel und oftmals gibt es das im Set mit einem Stativ. Und das Stativ solltest Du unbedingt nutzen.

PRO-TIPP 1 “YouTube für Unternehmer”

Lies Dir die Kommentare bei Deinen Mitbewerbern durch. Hier siehst Du sehr schnell, was gut ankommt und was die Zuschauer nicht mögen!

Produktion

Es ist relativ einfach eine ansprechende Produktion zu erstellen. Heute gibt es hierfür wirklich schon gutes, bezahlbares Equipment und selbst die Kameras moderner Smartphones sind qualitativ gut genug dafür.

PRO-TIPP 2 “YouTube für Unternehmer”

In 3 kinderleichten Schritten zu einer perfekten Präsentation

  • Nutze ein Stativ! Nichts ist schlimmer als verwackelte Videos.
  • Nimm jemanden zur Aufnahme dazu. Du sprichst einfacher und leichter zu einer Person als zu einer Kamera. Dabei steht die Person nicht mit Dir vor der Kamera, sondern direkt hinter der Kamera.
  • Bleib entspannt! Je nachdem was Du machst, darfst Du Dich auch mal versprechen. Das ist authentisch und natürlich.

Nachbereitung

Du wirst Dein Video sicher schneiden müssen, ganz ohne Versprecher geht es meistens nicht. Und nicht alle Versprecher solltest Du drin lassen.
Um Dein Video gut zu schneiden, benötigst Du ein einfaches Schnittprogramm. Sowohl Windows als auch Mac bringen ausreichende Schnittprogramme mit. Beide sind auch nicht schwierig in der Benutzung.
Natürlich gibt es auch gute Programme zu kaufen. Teste das Programm unbedingt vor dem Kauf, damit Du damit auch zurecht kommst!

Du brauchst natürlich ein YouTube Konto, um Videos hochzuladen. Wenn Du ein Google Konto hast, dann hast Du auch ein YouTube Konto.

Wenn Du Deinen Kanal einrichtest, brauchst Du Bilder und Text. Das kannst Du vorher schon machen.

Dein Video lädst Du zuerst als „privat“ hoch, dann kannst Du alles in Ruhe einrichten.
Am Anfang scheint das alles kompliziert. Das ist es aber nicht. Je öfters Du Videos hoch lädst, um so besser kommst Du damit zurecht. Und natürlich gibt es hier viele YouTube Videos.

Wenn Du Dein Video fertig hast, mache Marketing dafür! Es sind zum Beispiel alle Social Media Kanäle geeignet. Mache Ausschnitte von dem Video für Instagram oder Pinterest. Poste es auf Xing oder mache eine Story auf LinkedIn. Oder Du machst Email-Marketing. Ohne Marketing wird es schwierig.
Und vor allem, reagiere auf Kommentare und agiere mit Deinen Zuschauern!

PRO-TIPP 3 “YouTube für Unternehmer”

Du kannst Dein Video, zum Beispiel als Test, nur für bestimmte Personen freigeben. Dafür stellst Du es auf Privat und dann kannst Du den Link an bestimmte Personen geben. So können diese das Video sehen, es wird aber nicht an alle ausgespielt.

Fazit

YouTube ist als Marketing-Kanal für Unternehmer sehr wichtig.
Hier gilt aber: es ist besser nicht gemacht als schlecht gemacht! Du kannst natürlich viel Geld in die Hand nehmen und die Videos produzieren lassen. Es geht auf jeden Fall auch kostengünstig und in Eigenproduktion. Du musst mit Leidenschaft dabei sein, offen für Neues und in ein bestimmtes Mindestmaß an Equipment investieren. Dann lohnt es sich ganz bestimmt!

Du siehst für Dich in YouTube für Unternehmer hier definitiv einen Nutzen? Bist Dir aber nicht sicher, ob Du das umsetzen kannst? Kein Problem, melde Dich gerne bei mir und gemeinsam besprechen wir die Vor- und Nachteile und erstellen ein Konzept für Dich.
Schicke mir einfach eine Email oder funke mich bei Xing oder LinkedIn an.
Denk dran: das erste Gespräch ist kostenlos!

Linkliste

https://www.youtube.com/intl/de/ads/

https://creatoracademy.youtube.com/page/home

“Eigentlich bin ich ganz anders…

…ich komm’ nur viel zu selten dazu“ Jan Delay singt mit Udo. Kommt dir der Satz bekannt vor? Hier geht es um DAS Thema der Zeit: Authentizität. Was ist das mit dieser Authentizität und warum ist das jetzt so präsent?

Was ist Authentizität?

Authentizität (von gr. αὐθεντικός authentikós „echt“; spätlateinisch authenticus „verbürgt, zuverlässig“) bedeutet Echtheit im Sinne von „als Original befunden“ (Wikipedia).
„Autos“ heißt “selbst” und „ontos“ “sein”. Authentisch zu sein heißt also „man selbst zu sein.“
Authentisch ist, wer oder was echt ist. Das klingt doch ziemlich einfach.

Bei der Social Media Week 2019 in Hamburg war ich auf einem Vortrag über die Gen Z, also die Generation, die die nächsten Jahre bestimmen wird. Dieser Vortrag wurde gehalten von einer jungen Frau dieser Generation, stellvertretend für alle. Und was ich hier mitgenommen habe, ist: sei authentisch oder lass es besser ganz sein.

Adjektive, die die Authentizität ausmachen: glaubwürdig, natürlich, ehrlich, persönlich, verlässlich, echt.

Authentisch ist individuell und einzigartig: sei Du selbst. Alle anderen sind bereits vergeben (Oscar Wilde)

Was ist Authentizität nicht?

Authentisch ist nicht perfekt, authentisch ist nicht glatt. Authentisch ist, Ecken und Kanten zu haben. Genau das macht den Unterschied und das ist in der heutigen Zeit sehr wichtig. 
Gerade im Social Media gibt es in den letzten Monaten eine neue Bewegung: natürliche und unbearbeitete Bilder.

Instagram war das Medium für Influencer und Promis, ist es auch heute noch. Die Produktion des perfekten Bildes steht im Vordergrund und das darf auch viel Geld kosten.

Heute sind unbearbeitete Bilder und Videos im Trend. Vor allem die Gen Z distanziert sich von den völlig überarbeiteten Aufnahmen. #bodypositivity ist nur ein Beispiel dafür: Du bist klasse – auch wenn Du ein paar Gramm mehr oder weniger hast.

Um sich noch mehr abzugrenzen, nutzt die Gen Z auch weniger Instagram. TikTok ist ihre Welt. Hier sind es kurze Videos, die maximal durch AR Effekte verändert werden. Ansonsten ist alles meistens so, wie es ist: authentisch. Natürlich wird auch hier im Hintergrund viel Energie auf die Produktion verwendet, aber eben nicht auf die perfekte Retusche.

Warum ist Authentizität so wichtig?

Das ist einfach zu erklären: nach Jahrzehnten des „höher, weiter, schneller“ ist es wieder Zeit für echt. 
Wir wollen lieber echte Menschen und Unternehmen als Hochglanz und Retusche. Es muss einen Sinn machen und verständlich sein.

Das heißt jetzt nicht, alles muss nachhaltig sein. Echt und ehrlich sind passende Adjektive.
Die Entwicklung begann schon vor der Corona Zeit, die Pandemie hat alles jetzt noch deutlich beschleunigt.

Wer hier nicht den richtigen Dreh findet, wird es auf dem Markt schwer haben. Austauschbare Unternehmen gibt es durch die Globalisierung viele. Egal in welchem Land Du bist, der Markt wird von den selben großen Unternehmen geprägt.

Wenn Du hier auffallen willst, musst Du Dich abgrenzen. Diese Abgrenzung sehen die Kunden. Authentisch, individuell und echt sticht aus der Masse hervor.

Wie findest Du Deine Authentizität?

Der wichtigste Punkt für die Authentizität ist die Positionierung, im Unternehmerischen genauso wie im Privaten.
Unternehmerisch ist die Positionierung ein rein strategischer Vorgang und ein Basic:

  • Wer bist Du?
  • Was sind Deine Werte?
  • Was ist Dein USP?
  • Wer ist Deine Zielgruppe?

Die Authentizität geht noch tiefer, hier greifen die emotionalen Aspekte. Der zwischenmenschliche Bereich kommt dazu.

  • Warum machst Du das?
  • Was willst Du?
  • Was ist Deine Leidenschaft?

Hier ist es wirklich wichtig, ehrlich und reflektiert zu sein. Es geht auch um Sprache, Wording, Verhalten.
Authentizität kommt aus Dir und aus Deinem Handeln und wird nicht von außen gesteuert.

Zuviel Theorie? Hier kommt etwas Praxis

Nehmen wir als Beispiel zwei Architekturstile:

Authentizität in der Typographie, Symbolbild

Bauhaus:

Form follows funktion, Klare Linien und Formen, schlicht und direkt.
Grundfarben (rot, gelb, blau), schwarz und weiß

Wie Bauhaus Architektur Hamburg City
Typische klare Linien
Bauhaus Linien Miro Atelier Mallorca
Geometrische Formen

Landhaus:

Weiße, helle und pastellige Farben, hygge, shabby schick, verspielt und süss

Authentischer Marktplatz Dänemark
Marktplatz in Dänemark – hygge!
Innenhof Mallorca, Palma
Innenhof eines Patio

Du hast eine visuelle Identität, die Deine Positionierung widerspiegelt. Also Deine Unternehmensfarben, Deine Typo, Dein Logo – alles entspricht Deiner Positionierung.

Mehr zum Thema visuelle Identität kannst Du hier nachlesen: Die visuelle Identität – eine Definition

Um authentisch zu sein, bist Du im Umgang mit Deinen Kunden einfach Du.
Du verkaufst Bauhaus, weil es genau Dein Ding ist. Das darf Dein Kunde spüren, das will Dein Kunde spüren. Deine Leidenschaft macht Dich authentisch.

Deine Zielgruppe und Deine Kunden sehen Dich und bewerten Deinen Auftritt und Deine Aussage. Passt das nicht zusammen, bist Du nicht echt.

Im Beispiel Bauhaus/ Landhaus heißt das, Du verkaufst es in passenden Wörtern:

Bauhaus: das kühle schwarz, das elegante weiß
Landhaus: das warme Rot, das verspielte Blumenmuster

Entsprechend dieser Positionierung ist auch Dein Auftritt und Dein Marketing.

Du kannst nicht jeden erreichen und als Unternehmer sollte es auch nicht Dein Ziel sein. Dein Ziel ist, Deine Kunden zu erreichen. Bist Du Bauhaus wirst Du Landhaus Kunden nicht bedienen können. Dein Ziel ist es, Bauhaus Kunden glücklich und zu treuen Kunden zu machen.

Was ist der Unterschied von Glaubwürdigkeit und Authentizität?

Es gibt die Meinung, Authentizität ist nur ein Fremdwort für Glaubwürdigkeit. Das stimmt so nicht. Es ist ein schmaler Grat, es sind viele Parallelen vorhanden.

Glaubwürdigkeit

Ich bin ehrlich und mache Dir nichts vor:

„hausgemacht“ – heißt „im Haus gemacht“. Aber wie und woraus etwas gemacht wird, wird hier nicht angesagt: natürliche Zutaten oder Convenience Produkte, alles ist erlaubt. Natürlich ist die Aussage „hausgemacht“ zwar richtig, der Kunde versteht aber etwas anderes darunter: echt, selbstgemacht, ehrlich.
Nutzt Du diese Lücke und verwendest Du Convenience, bist Du nicht mehr glaubwürdig.

Authentizität

Ich bin echt, ehrlich und mache Dir nichts vor:

Ich verkaufe Bauhaus und kann Dich als Landhaus Kunde nicht bedienen. Aber ich kenne da einen ganz tollen Laden.

Gibt es Grenzen bei der Authentizität?

Ja, die gibt es. Gerade im Business-Bereich ist es genauso wichtig authentisch wie auch emphatisch zu sein.
Natürlich sollst Du „Du“ sein, aber Dein Gegenüber ist sehr wichtig. Gerade und direkt kann genau richtig, aber auch verletzend sein! Respekt ist hier das Zauberwort.

Und was bringt es mir?

Es hat sehr viele Vorteile, authentisch zu sein. Erinnerst Du Dich an die Adjektive vom Anfang des Artikels?

glaubwürdig, natürlich, ehrlich, persönlich, verlässlich.
Wer will das nicht sein, vor allem im Kundenkontakt?

Ganz konkret bringt es Dir sehr viele Vorteile:

Die Kunden vertrauen Dir und Deinem Fachwissen.
Sie kommen gerne wieder und sind auch eher bereit, zum Beispiel etwas mehr zu bezahlen.
Und ganz besonders wichtig: sie verzeihen Fehler!

Durch Authentizität hast Du gerade im Vergleich zum Internet einen sehr großen Heimvorteil, das Internet ist nicht menschlich. Das ist Dein USP gegenüber Onlineangeboten!

Authentizität – sei Du!

Und wie setzt Du das jetzt alles um?

Meine Tipps für Dich:

Fun Facts zum Schluß

Das Zitat vom Anfang ist weder von Jan Delay noch von Udo. Es ist von Ödön von Horváth aus dem Stück „Zur schönen Aussicht“. Das Lied ist dennoch gut!

Jan Delay & Udo Lindenberg “Ganz anders”

https://simon-schnetzer.com/generation-z/

https://www.wuv.de/marketing/5_dinge_die_marken_authentisch_machen

https://www.diepresse.com/5733475/marketing-authentizitat-ist-der-entscheidende-faktor

https://www.theatlantic.com/technology/archive/2019/04/influencers-are-abandoning-instagram-look/587803/

Einfach gute Antworten!

„Let’s make it beautiful“ ist mein Motto. Visual Merchandising ist die Kunst, Dinge schön zu präsentieren. Wenn mich jemand fragt, was ich so arbeite, sage ich manchmal „Ich hänge Klamotten schön“.

Visual Merchandising ist ein Beruf, der hauptsächlich im Einzelhandel zu finden ist. Doch bei genauen Nachfragen wird schnell klar, wie wenig bekannt dieser Beruf doch ist.
Da es mein Traumberuf ist, will ich das hiermit ändern und habe die wichtigsten Fragen zum Visual Merchandising zusammengestellt und erklärt.

Was heißt Visual Merchandising?

Visual Merchandising ist der internationale und damit auch ‚moderne‘ Name eines Berufes, den es schon lange gibt: der Dekorateur oder auch Schauwerbegestalter.

Visual Merchandiser ist die englische Übersetzung von Schauwerbegestaltung: „Visual“ = „Schauen“ sehen, visuell, sichtbar, „Merchandising“ = „Vermarktung“. Nicht übersetzt wurde der „Gestalter“ in Schauwerbegestaltung, Schwund ist ja immer.

Was ist das Ziel des Visual Merchandising?

Im Einzelhandel ist Visual Merchandising ein sehr wichtiges Mittel zur Verkaufsförderung durch eine optimale Warenpräsentation.
Es werden mit Produkten und Accessoires im Schaufenster und im Laden Geschichten und Welten gestaltet. Kennst Du den roten Faden? Im Einzelhandel heißt das: vom Schaufenster in den Laden und an die Kasse.
Das wichtigste Ziel des Visual Merchandising ist, das Interesse der Kunden zu wecken und dadurch natürlich verkaufen.

Kurz gesagt: Visual Merchandising wird eingesetzt zur Umsatzsteigerung. Diese kann auf unterschiedliche Weise erzielt werden: ansprechende und inspirierende Schaufenster, optimale Warenpräsentation, Storytelling, Kundenbindung.

Visual Merchandising gibt es nicht nur im Einzelhandel. Visual Merchandiser findest Du überall, wo es etwas schön und ansprechend zu präsentieren und zu gestalten gibt: Messen, Events, Feiern, Werbeproduktionen,…

Woher stammt der Beruf des Visual Merchandisers?

Den Beruf gibt es tatsächlich schon seit es Läden und Geschäfte gibt, er hat aber im Laufe der Zeit einen Wandel durchlaufen und wurde auch mehrmals umbenannt.
Laut Wikipedia entstanden die ersten Schaufenster 1780 in Paris und vermutlich wurden diese damals schon dekoriert. Wann genau der Beruf „Dekorateur“ entstand und offiziell anerkannt wurde, ist nicht herauszufinden. Sollte ich doch noch genaue Daten und Zahlen bekommen, werde ich diese auf jeden Fall hier nachtragen.

Bis 1975:
Dekorateur / Schaufensterdekorateur Die Dekorationsabteilung war nur verantwortlich für die Dekoration des Schaufensters und eventuell noch Sonderflächen im Innenraum eines Ladens. Die Tätigkeit war sehr kreativ und handwerklich. Es wurde alles selbst gebaut und auch aufwändige Malereine waren nicht selten. Dabei waren die Dekorateure losgelöst vom unternehmerischen Handeln. Interessanterweise waren es meist Männer, die diesen Beruf ausübten, Frauen durften damals ja noch nicht ohne Erlaubnis des Ehemannes arbeiten.

1975:
Aktualisierung der Ausbildung und Umbenennung in Schauwerbegestalter.
Mit der Zeit wurde der Beruf komplexer. Es kamen mehr und mehr Aufgaben dazu: Plakatgestaltung, Preisschilder schreiben oder drucken und die Warenpräsentation auf der Fläche. Die Ausbildung wurde komplett neu geregelt.
Die Schauwerbegestalter wurden enger in die unternehmerischen Abläufe eingespannt, es wurde der Fokus nicht nur auf schöne Schaufenster gelegt: die Verkaufsräume und die Verkaufszahlen wurden wichtiger.
Ebenso wurde mehr und mehr auf Budgets geachtet. Es ist immer noch ein sehr handwerklicher und kreativer Beruf und immer mehr Frauen arbeiten als Schauwerbegestalter.

Seit 2004:
Erneute Umbenennung in Gestalter für visuelles Marketing – schließlich hielt auch in diesem Beruf die Digitalisierung Einzug.
Es wird digital gestaltet und Projekte entworfen. Die Kalkulation und betriebswirtschaftliche Aspekte sind jetzt ein wichtiger Bestandteil der Ausbildung. Dafür wird immer weniger selbst gebaut, das handwerkliche rückt immer mehr in den Hintergrund. Die Einbauten für Schaufenster und die Dekorationsartikel, Probs im Fachjargon, werden meistens kostengünstig maschinell gefertigt und müssen höchstens noch zusammengebaut werden.

Wie wird man Visual Merchandiser?

Der Beruf des „Gestalters für visuelles Marketing“ ist ein klassischer 3-jähriger Ausbildungsberuf. Ausgebildet wird in großen Einzelhandelsunternehmen, aber auch bei Werbeagenturen und Dekorationsagenturen.
Es gibt ein kostenpflichtiges Studium an einer Hamburger Modeschule. Dazu findest Du mehr Informationen im Netz.
Es geht auch über Weiterbildung. Viele Unternehmen bilden intern weiter, sofern Talent vorhanden ist. Es gibt diverse Seminarangebote, das reicht dann von wenigen Stunden bis hin zu mehrwöchigen Seminaren.

Abschlusspruefung-Marion-Kempf.
Meine Abschlussarbeit
Visual Merchandising Rückwand Symbolbild
Visual Merchandising

Wo arbeiten Visual Merchandiser?

Das größte Tätigkeitsfeld ist natürlich der stationäre Einzelhandel. Dabei decken Visual Merchandiser sämtliche Branchen ab.

Ein weiterer Bereich ist der Messebau, hier sind viele Visual Merchandiser zu finden. Schließlich soll der Messeauftritt ja ansprechend und einladend aussehen und sich von den Mitbewerbern abheben.

Auch für Events braucht man Visual Merchandiser: sei es die Hochzeit oder das Firmenjubiläum. Alles soll doch schön dekoriert sein!
Visual Merchandiser arbeiten entweder in Festanstellung bei einem Unternehmen oder einer Agentur, manche wie ich als Freelancer.

Was sind die Tätigkeiten im Visual Merchandising?

Die Tätigkeiten sind vielfältig und abhängig vom Einsatzgebiet. Auch das ist das spannende an diesem Beruf.

– Schaufenstergestaltung, Entwurf und Ausführung
– Entwerfen von Dekorationen
– Einbauten zusammenbauen und stellen
– Streichen und bespannen
– Figuren dekorieren und stylen
– Beleuchtung Schaufenster, Ladenflächen, Events
– Ladengestaltung und Möbel
– Ware ansprechend und verkaufsfördernd aufbauen und präsentieren
– Ausschilderung und Plakate einsetzen
– Inszenierung von Sonderflächen und Events
– Messegestaltung Entwurf und Ausführung
– Styling für Produktfotografie

Du siehst, es ist viel handwerkliches dabei. Du brauchst Kreativität, Inspiration und Liebe zum Detail.
Die Liste ist natürlich längst nicht vollständig. In den unten angehängten Links findest Du noch weitergehende Informationen.

Was sind die Aufgaben des Visual Merchandisers?

Planen
Am Anfang von jedem Projekt steht natürlich immer die Planung. Egal ob Marketingaktionen wie Oktoberfest oder eine neue Flächengestaltung. Es müssen Aktionen zeitlich geplant werden und auch das Budget wird aufgeteilt.

Inszenieren
Visual Merchandiser inszenieren Flächen, Schaufenster und Events. Die Ware wird perfekt auf der Fläche inszeniert, die Hochzeit traumhaft ausgestattet.

Reporting
Zu einem guten Visual Merchandising gehört auch immer ein Reporting. Sei es zur Überprüfung des Budgets oder auch der Umsatzsteigerung.

Wie verbessert Visual Merchandising die Customer Journey im Einzelhandel?

Die Customer Journey, also das Kaufverhalten, war lange geprägt durch unsere Einkaufswelt: Fernseh- und Printwerbung, Schaufenster, Laden.
Durch die Digitalisierung hat sich das sehr stark verändert. Die Reise beginnt nicht mehr vor dem Schaufenster, sie beginnt im Internet. Visual Merchandising beschränkt sich nicht nur auf die visuelle Gestaltung im Raum, sonst wird der Kunde wird nicht zu Beginn seiner Reise eingefangen und geht verloren.

Eine gute Verkaufsförderung bezieht gleichermaßen auch den Onlineauftritt ein. Und dabei geht es nicht nur um die schöne Präsentation der Produkte und das Styling, sondern auch um die Bildsprache.
Der klassische rote Faden ist auch hier wieder wichtig. Heute geht es darum, die auf Instagram gezeigte Stimmung oder Ware im Laden zu finden. Kreative und erfahrene Visual Merchandiser schaffen die Verbindung zwischen Social Media, Online Marketing und stationärem Handel.

Was ist die tägliche Arbeit im Visual Merchandising?

Das ist natürlich stark von dem Einsatzgebiet abhängig. Die meisten Visual Merchandiser arbeiten im Einzelhandel, daher hier zwei Beispiele für die täglichen Arbeiten eines Visual Merchandisers im Fashion- Unternehmen:

Schaufenstergestaltung Fashion: Schaufenster ausräumen, säubern, Ware aufbügeln und verräumen, neuen Einbau platzieren, Ware entsichern, bügeln, Figuren anziehen, Etiketten verstecken, Beleuchtung ausrichten, Preise aufstellen.

Warenpräsentation auf der Fläche: Musterteile ziehen – 1 pro Artikel, nach Trend sortieren, Artikel für Wandflächen und Möbel verteilen, Torsen und Dekomaterial einplanen, Fläche neu bestücken, Torsen und Dekomaterial verteilen und dekorieren.

Cosial media Produktion wegen Corona
Content Produktion
Schaufenstergestaltung und Styling

Wie kann Visual Merchandising im E-Commerce eingesetzt werden?

Im E-Commerce geht es genauso wie im stationären Einzelhandel um Inszenierung. Visual Merchandiser inszenieren durch Bildsprache und Präsentation. Ob es jetzt die Produktfotografie als Still-Präsentation oder auch das Styling an Models ist, Visual Merchandiser können alle Artikel perfekt präsentieren.

Aber auch für die geeignete Bildsprache und Bildauswahl sind Visual Merchandiser gute Ansprechpartner. Dieser Bereich ist allerdings noch so neu, daß Visual Merchandiser ihren Platz dort noch finden müssen.

Warum ist Visual Merchandising wichtig?

Visual Merchandising erklärt ohne Worte und verführt uns unbewußt und positiv. Wir befinden uns hier im Bereich des neuronalen Marketing. Jeder mag es, wenn Dinge schön und angenehm sind. Das wirkt sich positiv auf das Kaufverhalten aus, spricht Kunden an und steuert die Stimmung auf Events.

Welche Mittel nutzt das Visual Merchandising?

Konzeption
Mit einem durchdachten Ladenkonzept können Verkäufe ganz einfach gesteigert werden und der Kunde nimmt auch noch Zusatzeinkäufe mit. Zum Beispiel der passende Gürtel zur Hose oder der Schal, der so schön zum Mantel passt. Auch Ladenhüter können durch eine tolle Präsentation gepusht werden. Vor der Kasse werden Mitnahme-Artikel präsentiert: der Regenschirm bei Regen, die Sonnenbrille bei Sonnenschein.

Storytelling
Inszenierungen erzählen Geschichten, in denen sich der Kunde wiederfindet. Diese positiven Empfindungen erhöhen die Bereitschaft, sich intensiver im Geschäft aufzuhalten. Das „intensiv“ klingt jetzt etwas seltsam, lass mich das erklären: ich fühle mich wohl, ich fühle mich angesprochen. Also versuche ich, dieses Gefühl zu erhalten. Ich schaue mich um, ich betrachte Dinge genauer, ich gehe in die Tiefe. Was ich jetzt finde, nehme ich mit. Das ist der Belohnungseffekt.

Authentizität
Visual Merchandiser sorgen dafür, dass Dein Unternehmen authentisch ist. Von der Webseite, über Social Media bis hin zum Store ist alles aus einem Guss, spricht alles eine Sprache. Authentizität ist die wichtigste Währung in dieser Zeit. Wer nicht authentisch ist, verliert seine Kunden. Zu diesem Thema wird es in Zukunft weitere Artikel geben. Du möchtest das nicht verpassen? Dann trag Dich gleich in den Newsletter ein!

Was ist der Unterschied von Visual Merchandising und Visual Marketing?

Die aktuelle Berufsbezeichnung heißt ja „Gestalter für Visuelles Marketing“. Das klingt sperrig und deshalb ist auch heute noch die gängige Berufsbezeichnung Visual Merchandiser.
Ob das jetzt daran liegt, dass die neue Berufsbezeichnung sehr eckig ist oder an der Veränderungsfähigkeit des Einzelhandels, lasse ich jetzt mal so im Raum stehen.

Visual Merchandising ist ein Teilbereich des Visual Marketing, daher heißt der Beruf auch heute offiziell „Gestalter für visuelles Marketing“.
Was visuelles Marketing ist und was noch dazu gehört, erkläre ich Dir in meinem Artikel: “Was ist Visual Marketing”

Wie kannst Du Visual Merchandising optimal einsetzen?

Für den stationären Handel ist ein professionelles Visual Merchandising sehr wichtig. Größere Unternehmen haben ein eigenes Team oder lassen sich von Freelancern oder Agenturen unterstützen.

Vielleicht hast Du ein kleines Ladengeschäft und nur ein sehr kleines Budget?
Als erstes kannst Du mit meinem zweiteiligen Artikel: 6 Visual Merchandising Basics starten. Ich verlinke Dir jetzt nur den ersten Teil, denn damit geht es los!

Jetzt kommt das große ABER: das Thema ist komplex und man braucht Erfahrung und Talent. Deswegen melde Dich gerne bei mir, wenn Du Unterstützung brauchst. Es gibt für jedes Problem eine passende Lösung, wir finden auch für Dich die Richtige!
Ich kann Dir auf jeden Fall helfen, vor Ort oder auch online. Sehr gerne schule ich Dich und Deine Mitarbeiter oder erarbeite Dir ein für Dich passendes Konzept.

Du hast noch mehr Fragen?

Toll, her damit! Sehr gerne ergänze ich die FAQs um weitere wichtige Informationen.

Linkliste

https://wirtschaftslexikon.gabler.de/definition/visual-merchandising-47904

http://www.wirtschaftslexikon24.com/e/visual-merchandising/visual-merchandising.htm

https://de.wikipedia.org/wiki/Visual_Merchandising

https://de.wikipedia.org/wiki/Schaufenster#Geschichte

Ausbildung

https://www.ausbildung.de/berufe/gestalter-fuer-visuelles-marketing/

https://www.azubi.de/beruf/gestalter-visuelles-marketing

Berufsverband

https://www.vmm.eu/

Corona – der Auslöser der Krise?

“Geht nicht – gibts’ nicht“ kennst Du noch diesen Werbespruch des Praktiker Baumarktes? Das klingt nach “guter Service”. Ein großes Versprechen das nicht gehalten werden konnte. Es kam der Konkurs.

Jetzt hat Corona unser Leben schlagartig verändert. Was davon bleibt und was wieder geht, kann jetzt noch keiner sagen. Im Moment sieht es aber so aus, daß wir noch eine ganze Weile mit dem Virus leben werden. Gerade der Einzelhandel hat mit diesen Veränderungen zu kämpfen, das Kaufverhalten hat sich in den letzten Wochen massiv geändert.

Meine Erfahrungen der letzten Wochen

Mir liegt das Thema stationärer Einzelhandel sehr am Herzen, daher bin ich hier auch emotional.
Eine Welt ohne Läden wäre grau und langweilig. Wir alle kennen die Bilder von verlassenen Innenstädten. Soll so die Zukunft aussehen?

Natürlich hat der Onlinehandel absolut seine Berechtigung! Für mich ist E-Commerce nicht der Feind sondern gleich wichtig.

Mund-Nasenschutz - Lächeln!

Ich habe in den letzten Wochen positive und negative Erfahrungen gemacht, dieser Artikel soll beide Seiten widerspiegeln. Die Erfahrungen decken sich mit denen anderer, von Freunden und auch anderen Selbstständigen.

Situationen und die Folgen

  • Angst und Verknappung als Argument.

„Ich weiß nicht, wann Nachschub kommt. Kaufen Sie lieber das Modell.“ Zusatzinfo: Es war nicht das Teil, was ich eigentlich wollte.

Folge: der Kunde kauft online, da das Angebot in anderen Geschäften wahrscheinlich auch nicht besser ist.

  • kompetente Fachberatung mit Termin

Nach der ersten Lockerung wollte ich eine Nähmaschine kaufen. Nachdem ich am Telefon eines Fachhandels die Aussage bekam „es gibt nur dieses Modell und wenn das ausverkauft ist, weiß ich nicht wann neue kommen“ versuchte ich es mit einem Beratungstermin. Die Fachkraft war toll, nahm sich Zeit und zeigte uns verschiedene Modelle. Da wir uns nicht entscheiden konnte, schickte sie uns wieder weg „lasst es auf euch wirken“.

Folge: der Kunde kommt wieder (wir sind noch am selben Tag zurückgekommen und haben gekauft)

  • Unflexibilität.

Aufgrund verringerte Kassenanzahl entstand in einem großen Elektronik-Fachmarkt eine sehr lange Schlange. Auf die Anfrage nach der Öffnung weiterer Kassen im Untergeschoss (so könnte die Abstandsregelung eingehalten werden) kam die Antwort „es ist keine Kassenkraft im Haus, die fangen erst später an“
Lieber Sa++++, ich komme aus dem Einzelhandel und habe sehr viel Verständnis für die aktuelle Situation. Jedoch solltet ihr euch überlegen, ob das heute wirklich das richtige Verhalten ist. Üblicherweise können die Führungskräfte kassieren.

Folge: der Kunde kauft online.

  • Flexibilität

Während des Lockdowns brauchte ich ein technisches Gerät. Da ich ja den größten Versender meide und lieber lokal kaufe, habe ich im Netz recherchiert. Bei einem kleinen Fachhandel konnte ich nach telefonischer Beratung vor Ort mein Gerät abholen. Danke an “Jans Musikladen”!

Folge: Der Kunde empfiehlt das Geschäft weiter und kommt auch wieder.

  • Unfreundlichkeit.

Ja, auch mich stresst diese Situation. „Einfach mal schnell“ etwas holen können geht im Moment so nicht. Ich muss an meine Maske denken und mich an völlig neue Regeln halten. Es hilft mir aber nicht, angeschnauzt und angemotzt zu werden.

Folge: der Kunde kauft woanders.

  • mehr Gespräche

In vielen Geschäften ist mehr Austausch mit den Menschen, man spricht viel mehr miteinander. Wenn ich nett nachfrage, wann Toilettenpapier kommt und wann ich dann am besten wieder komme, bekomme ich einfach eine nette Antwort.

Folge: der Kunde kommt wieder.

  • Unzuverlässigkeit

Mein Freund bat in einem Fachgeschäft telefonisch um einen Termin. Es sollte eine Email schreiben. Das machte er. Es kam nie eine Rückmeldung.

Folge: der Kunde kauft woanders.

Wenn Du ähnliche Erlebnisse hattest, schreibe doch bitte einen Kommentar. Ich finde es wichtig, sich auszutauschen. Vielleicht hilft es auch dem einen oder anderen Händler, sein Verhalten zu überdenken!

Die aktuelle Entwicklung

Neue Regeln
Abstandsregeln, Hygienemaßnahmen, etc.
„Mal eben schnell etwas einkaufen“ geht nur mit Maske. Auch ich stand schon vor einer Ladentür und hatte die Maske einfach vergessen. Das kann passieren, deshalb haben sich viele Läden schon darauf eingestellt und haben Masken für die Kunden.

Kaufverhalten
Einkaufen ist wieder bewußter geworden. Es wurde vielen klar, was sie eigentlich wirklich brauchen. Das spiegelt sich deutlich im Kaufverhalten wieder: viel ökologischer und nachhaltiger. Die Skandale in den Fleischfabriken haben ein erneutes Nachdenken bewirkt.

Servicebewusstsein
Es gibt neue Ansprüche an den Service. Der Kunde ist zwar geduldiger, aber auch anspruchsvoller geworden. Während der Schließung hat man vieles auch über alternative Wege bekommen, die Weichen wurden neu gestellt. Wer in den sozialen Medien aktiv war, konnte den Bedarf seiner Kunden trotz Schließung abdecken: Abholung an der Tür oder auch persönliche Lieferung. Es war so vieles neues und tolles möglich!

Kontaktlos bezahlen
Was in unseren Nachbarländern schon seit Jahren normal ist, war bis Corona hier nicht Standard. Bei unserem letzten Dänemark-Urlaub haben wir das ganze Bargeld wieder mit nach Hause genommen, da dort sogar das Eis mit Karte bezahlt wird. Heute ist das auch bei uns endlich möglich.

Digitalisierung
Viele Unternehmer haben ihre Angst vor Social Media und „Online“ verloren und sind neue Wege gegangen, teilweise auch sehr erfolgreich!
Über die sozialen Medien wurden neue Kundenkreise eröffnet, Instagram und Facebook waren das neue Schaufenster. Gerade kleine Online Händler haben von der Krise profitiert. Da Amazon sein Angebot auf „Dinge des täglichen Bedarfs“ beschränkt hatte, wurde vieles woanders bestellt.

Das neue Problem?

Vor kurzem hatte ich ein Gespräch mit einer Freundin, die mir sagte „Mir tut es um die ganzen kleinen Läden leid“. Mir definitiv auch, um manche sogar sehr.

Trotzdem sehe ich es etwas differenzierter:

Vielen Läden ging es vor der Krise schon nicht gut, wenig Kunden und schlechte Umsätze. Die Schuld wurde gerne beim „Onlinehandel“ gesucht, anstatt sich zu verändern und neue Wege zu gehen.
Diese Läden haben vermutlich die Krise nicht überstanden. Das finde ich sehr schade, es ist aber ein Gesetz des Marktes: Wer sich nicht den Bedürfnissen seiner Kunden anpasst, wird nicht überleben.

Viele Händler haben die Krise aktiv genutzt und sind neue Wege gegangen. Auf jeden Fall haben diese Läden während der Schließung Umsatz verloren, bestimmt haben sie aber neue Kunden dazu gewonnen. Und wer sich in der Krise verändert und angepasst hat, hat sehr gute Chancen!

Meine Prognose für die Zukunft

Nur die Nische hat noch große Chancen im stationären Einzelhandel und gegen Global Player.
Das sind Geschäfte mit dem besonderen Angebot und genau an der Zielgruppe ausgerichtet.
Die Kunden wollen Individualität und das Gefühl, etwas besonderes zu haben.

Ein zu breites Angebot kann kaum wirtschaftlich sein. Du musst viel Ware vorhalten, das braucht Platz. Und Platz ist im Einzelhandel bares Geld, das erst mal eingenommen werden muss. Der Kunde findet “alles und nichts”. Ist das wirklich ein Laden in den man gerne wiederkommt, der einzigartig und unverwechselbar ist?

Concept Stores, Fachgeschäfte, Tante Emma Läden. Das sind Konzepte mit Zukunft. Bedürfnis- und serviceorientiert.

Die Rettung: guter Service

Dazu ist zuerst die Frage zu klären: Warum gehen Kunden in ein Ladengeschäft welche Erwartungen sind die damit verknüpft?

  1. Sofortige Verfügbarkeit. Ich brauche das jetzt.
  2. Beratung. Jemand, der mir hilft, das richtige für mich zu finden.
  3. Erlebnis. Ich will fühlen und anfassen, eine schöne Zeit verbringen.

Gerade den zweiten und dritten Punkt kannst Du nur mit gutem Service erfüllen. Guter Service im Einzelhandel ist wichtiger denn je!

Was ist guter Service?

Ein guter Service im Einzelhandel hat viele Seiten und hängt ganz eng an Deinem Angebot.
Manche Dinge brauchen Beratung, in anderen Bereichen sollte es möglichst kontaktlos sein.

Guter Service im Einzelhandel ist:

  • Beratung. Wenn dein Kunde das wünscht, dann berate ihn.
  • Visual Merchandising. Eine gute Warenpräsentation ist selbsterklärend.
  • Flexibilität. Manchmal muss man für Kunden einen anderen Weg gehen. Deine Kunden danken es Dir!
  • Ehrlichkeit. Dein Kunde merkt, wenn du nicht ehrlich bist.
  • Kontaktlos. Zahlung, Beratung, Präsentation.
  • und so weiter…

Guter Service im Einzelhandel – 3 Tipps

  1. Höre Deinen Kunden zu und erfülle ihre Bedürfnisse! Damit meine ich nicht, der Kunde hat immer recht und das Recht für alles. Im Gegenteil, wenn Du Deine Kunden kennst, ist es ein erfolgreiches Zusammenspiel.
  2. Biete deinem Kunden, was er braucht. Vielleicht heißt das auch, das Angebot zu verändern oder Produkte neu aufzunehmen.
  3. Und vor allem: zeige Dich online! Daran geht kein Weg mehr vorbei. Ich kann Dich dabei unterstützen, das richtige Angebot zu finden. Melde Dich gerne bei mir.
Online Präsenz als guter Service!

Mein Appell an uns alle

#supportyourlocals – sprich mit Deinem Laden und gib Feedback!

Kaufe im Geschäft nebenan oder beim Fachhandel, das gibt ein gutes Gefühl. Ich persönlich mag die Beratung und den guten Service sehr. Und das ist eine Leistung, die ich dann gerne bezahle.

Fazit

Corona war nicht der Auslöser der Krise, dem stationären Einzelhandel geht es schon länger nicht gut. Es gab schon vor Corona viele Lösungsansätze, die wenigsten haben wirklich neues gewagt.

Der Lockdown war die Stunde Null. Der Zeitpunkt, sich zu überdenken und neu auszurichten.
Einigen ist das gut gelungen. Die Umsatzeinbußen sind wirklich nicht schön zu reden, mir ging es auch nicht viel besser. Das kannst Du in meinem Artikel:Halbzeit 2020 – Corona oder das verflixte 7. Jahr? nachlesen. Wir können es ja nicht ändern, wir können es aber jetzt besser machen!

Der Prozess ist noch lange nicht vorbei, wahrscheinlich sind wir noch am Anfang.

Wenn der Einzelhandel überleben will, muss er sich auf seine Kernkompetenzen zurück besinnen und das bieten, was Online nicht kann: Persönlichkeit. Service. Individuelle Beratung.

Oder ganz einfach: guter Service im Einzelhandel!

„Geht nicht gibt’s nicht“ ist übrigens nur ein Teil eines Zitates von Artur Fischer, das so weitergeht: „es geht SO nicht, das gibt’s.“ Und das ist vielleicht das passende für diese Zeit!

http://Wie Corona die Modebranche verändert – Lockdown bringt den Wendepunkt

https://www.schuhmarkt-news.de/handel/e-commerce/28-05-2020-wie-deutschland-waehrend-des-lockdowns-shoppt/

https://www.adzine.de/2020/07/lockdown-beschert-vor-allem-kleineren-online-haendlern-neukunden/

2020 – “Alles neu” (Peter Fox, 2008)

“Die Krise als Chance” Wie oft habe ich in den letzten Monaten diesen Spruch gelesen und gehört! Und mir selbst immer wieder vor Augen gehalten.

Als Solopreneur im visuellen Marketing mit vielen Kunden aus dem Einzelhandel stehe ich wegen Corona heute vor einer völlig neuen Situation: Der Einzelhandel war wochenlang geschlossen, es gab Umsatzeinbrüche und Kurzarbeit. Wann der Einzelhandel wieder Budget für Freelancer freigeben wird, ist nicht einzuschätzen.

Diese Situation hat auch mich und mein Handeln stark beeinflusst. Wenn Du meinem Blog folgst, dann hast Du sicher die Veränderung in den Artikeln der letzten drei Monate bemerkt:
Viel Hilfestellung, viele Tipps und sehr viel Wissen.

„Du gibst zu viel Preis“ habe ich oft gehört. Aber das sehe ich anders. Ich spüre, wie sehr viele Unternehmen und Freelancer zu kämpfen haben. Da es mir genauso geht, habe ich hier eine Art von Solidarität entwickelt: Hilfe zur Selbsthilfe!

Heute werde ich Dir keine bestimmten Tipps zu einem Thema geben.
Ich will ein Resümee des letzten halben Jahres ziehen, ehrlich und unverblümt.

  • Wird es schmerzhaft? Vielleicht.
  • Wird es gut enden? Wer weiß.
  • Wird es spannend? Auf jeden Fall.

Januar – „Harder, Better, Faster, Stronger“ (Daft Punk, 2001)

7 Jahre bin ich jetzt Solopreneur, das verflixte siebte Jahr steht an. Es ist Zeit, etwas zu verändern.

Das Projekt „Blog“ liegt schon lange in der Schublade. Es ist soweit, das herauszuholen und anzufangen. Die letzten Wochen des vergangenen Jahres habe ich damit verbracht, eine Strategie zu entwickeln.
Mitte Januar ist es dann endlich soweit, der Relaunch ist fertig und die ersten Blogartikel sind geschrieben: es geht los! Marketing startet via Instagram, Xing und LinkedIn.

23. Januar 2020 Wuhan (China) wird unter Quarantäne gestellt. Grund: ein neuartiges Grippevirus.

Februar – „The Passenger“ (Iggy Pop, 1977)

In den Medien kursieren die ersten Informationen über das neue Virus in China. Und es gibt ein paar Fälle in Bayern. Weit weg. Das Virus heißt „Corona“.

Ich bin viel unterwegs, ein VM Job quer durch Norddeutschland. Die neue Kollektion einer großen internationalen Wäschefirma soll auf den Flächen präsentiert werden. Ich liebe diesen Job!

Die ersten Abonnenten für meinen Blog! Danke, ich freue mich über jede/n einzelne/n und würde am liebsten bei ihnen direkt vorbeigehen und ihn/sie umarmen!

Die Euroshop ist in Düsseldorf: die größte internationale Fachmesse für Visual Marketing und Retail. Einen ganzen langen Tag verbringe ich auf der Messe und komme aus dem Staunen nicht heraus. So viele neue Erkenntnisse: Digitalisierung, Service, Emotionen und Natürlichkeit ist wieder fancy. Ich bin richtig geflasht.
Es gibt ein paar leere Stände. Chinesen. Wahrscheinlich wegen des Virus.

März – „Stop! In the name of Love“ (The Supremes, 1965)

Es werden immer mehr Coronafälle in Deutschland, Großveranstaltungen werden abgesagt.

Social Media Week

Social Media Week Hamburg, yeah! Drei Tage voller Vorträge, Workshops und Informationen.
Danach bin ich total motiviert und habe viele tolle Ideen.
Das muss ich gleich in einen Artikel umsetzen: Der neueste 3 Punkte Plan für mehr Kunden.
Auf der SMW ist die Welt noch in Ordnung, die Vorträge sind voll, die Leute gut gelaunt.

11.03. WHO erklärt Pandemie wegen Corona

Am 16.03. habe ich einen kleinen VM Job in der City zu erledigen. Meine Ansprechpartnerin ist nicht im Store und ich erfahre, sie ist „Kontakt zweiten Grades“ und wartet zuhause auf ein Testergebnis. Zum ersten Mal bin ich direkt mit Corona konfrontiert und es fühlt sich merkwürdig an.

Abends die Info vom Hamburger Senat. „Ab morgen, dem 17.03. bleibt der Einzelhandel für mindestens 4 Wochen geschlossen. Ausgenommen sind Lebensmittel und Drogeriegeschäfte. Weitere Maßnahmen werden getroffen.“ Man hört von Hamsterkäufen und Toilettenpapier ist tatsächlich ausverkauft.

Vollbremsung, Lockdown. Alle meine Jobs sind bis auf weiteres abgesagt.
Ich atme durch und sortiere mich. Was kann ich jetzt für mich tun? Was kann ich jetzt für andere tun?

Ich beobachte das Geschehen im Netz: es entwickelt sich eine große lokale Solidarität, Menschen helfen sich gegenseitig. Ich schreibe den Artikel: Corona Lockdown und was du gerade jetzt für dein Business tun kannst.

Abstand halten ist jetzt so wichtig, um andere und sich zu schützen. #flattenthecurve #wirbleibenzuhause, wir erinnern uns alle noch daran.

April – „Mad world“ (Tears for Fears, 1983)

Die Welt scheint sich neu zu erfinden. Es entsteht ein großes Angebot an Online-Seminaren und Konferenzen. Es gibt Live Konzerte via Stream und Online Fitnesskurse. Eine große Soldidarität entsteht, fremde Menschen helfen sich. Social Media ist jetzt „the place to be“.

Ich beschäftige mich mit dem Thema Podcast und Videotraining. Schnell muss ich feststellen, ohne vernünftiges Material wird das nichts. Ich brauche ein Mikrophon, aber die Läden haben zu. Der Branchenprimus Amazon verkauft nur Drogeriewaren und Bekleidung. Pech für Amazon, gut für alle anderen. Auf der Suche nach einem lokalen Händler bin ich auf einen tollen Musikladen in Wilhelmsburg gestoßen. Danke für den Service, ich konnte das Mikro im Laden abholen. #supportyourlocal

Meine Inlineskates sterben an Altersschwäche, also fange ich mit Longboarden an. Das wollte ich schon lange. Natürlich auf einer abgelegenen Straße im Industriegebiet, außerhalb der Stadt.

Irgendwas muß ich ja tun, um mich zu bewegen. Nur Sport im Wohnzimmer ist auch nicht das Richtige, der Mensch braucht Licht und Luft zum atmen.

Eine Kundin (Boutiqueinhaberin in Timmendorfer Strand) postet eine Instagram-Story, in der sie ihre Ware zeigt. „Das geht definitiv besser“ denke ich mir und schicke ihr eine Nachricht mit Tipps. Ihre verzweifelte Antwort: „Bitte komme vorbei und hilf mir“. Okay, es gibt ein Einreiseverbot nach SH für touristische Zwecke. Letztes Wochenende wurden Ausflügler an der „Grenze“ zurückgeschickt.

Cosial media Produktion wegen Corona

Aber ich will ja zum arbeiten hin. Ich setze mich ins Auto und fahre los. Das erste Mal unterwegs seit Wochen. Es fühlt sich merkwürdig an und immer habe ich Angst, angehalten zu werden. Was dann? Wird man mir glauben? Es geht gut, ich komme an und wir stehen mit Maske und Smartphone im Laden und drehen Videos. Ich mache Stills, wir bestellen uns Essen, wir lachen. Die Arbeit tut uns gut. Endlich produktiv sein! #stayproductive

Meiner Kundin haben die Videos übrigens einen schönen Umsatz trotz Lockdown gebracht. Wie das geht kannst Du in dem Artikel: Online verkaufen ohne Onlineshop – die 3 besten Alternativen nachlesen.

Mein Projekt Podcast kommt ins schwanken – ich habe ein Online-Seminar zum Thema Podcasten gemacht und die Quintessenz war: „mach es professionell oder garnicht. Am besten lässt du es ganz von uns machen.“ 79€ habe ich für das Seminar bezahlt, für eine Werbeveranstaltung.
Auch das hat Corona gebracht: schwarze Schafe. Sehr schade.

20.04. Die ersten Lockerungen stehen an, der Einzelhandel bis 800m2 darf wieder öffnen. Es gibt strenge Maßnahmen, Abstandsregeln, Mund-Nasenschutz und Beschränkungen der Besucherzahl zum Schutz vor Corona.

Mai 2020 – „Don’t stand so close to me“ (The Police, 1980)

Meine Longboardskills werden besser – bis zu einem Sturz. Dann ist Pause. Aber wir dürfen wieder zu unserem Segelboot ins Winterlager. Dadurch ist die Freizeitgestaltung gesichert, es gibt viel zu tun.

Ich fahre nochmal nach Timmendorfer Strand, wir produzieren neue Videos. Es ist ein Lichtblick in meinem Alltag neben Bloggen, Podcast üben und Konzeption.
Die Boutique hat wieder geöffnet, doch die Kunden sind sehr zurückhaltend und es gibt noch ein “Einreiseverbot”, wodurch die Touristen als Käufer noch fehlen.

Was ich nach der Eröffnung im Einzelhandel erlebe, macht mich teilweise echt sprachlos. Es wird mit der Verknappung argumentiert „Kaufen Sie besser den Artikel jetzt. Auch wenn es nicht ganz das ist, was sie wollten. Ich weiß nicht, wann Nachschub kommt!“ Mitarbeiter sind teilweise sehr ruppig und unfreundlich. Und dabei ist genau jetzt die Zeit, mit Service zu punkten!
Neue Wege müssen gegangen werden. Oder alte wiedergefunden, so wie früher: Beratung und Service.

26.05. alle Geschäfte dürfen unter Einhaltung strenger Corona-Hygienemaßnahmen wieder öffnen

Juni 2020 – „Move on up“ (Curtis Mayfield, 1970)

Nochmal in die Boutique sowie ein weiterer Job und dann genehmige ich mir eine dreiwöchige Auszeit. Mein Freund musste die ganze Zeit im Büro durcharbeiten. Er hatte kein Homeoffice, und deutlich mehr Stress im Büro.
Wir packen unser Segelboot, das Longboard und fahren weg. Hiddensee ist schön!

01.07.2020 – „Right here, right now“ (Fatboy Slim, 2010)

Jetzt bin ich wieder zurück, nach der Auszeit. Ich habe diese so dringend gebraucht.
Das habe ich gemerkt, als wir weg waren und sich mein Horizont veränderte. Wochenlang saß ich zuhause und habe Artikel geschrieben, Podcasts aufgenommen, an Online-Seminaren und Konferenzen teilgenommen.
Und doch war mein Horizont klein, ich war ja meistens zuhause.

Mein Weg ist seit Anfang des Jahres nicht so verlaufen, wie geplant. Aber wenn ich eines gelernt habe in meinem Leben:

Ja, mach nur einen Plan!

Sei nur ein großes Licht!

Und mach dann noch’nen zweiten Plan

Gehn tun sie beide nicht.

(Berthold Brecht)
Marion_Kempf_positiv

Leben heißt immer, aus der Situation das Beste machen! Und so geht es jetzt weiter.

Oder mit Henry Ford: “Erfolg besteht darin, dass man genau die Fähigkeiten hat, die im Moment gefragt sind.“

Ich habe die Fähigkeiten, die im Moment gefragt sind. Und ich tue nichts lieber, als diese weiterzugeben. Dabei bin ich immer offen, direkt und fair. Und gerade diese Eigenschaften sind jetzt auf dem Markt selten. Die schwarzen Schafe werden immer mehr und immer lauter.

Wenn ich Dir in der jetzigen Situation helfen kann, dann melde Dich bei mir. Oft weiß man nicht, wo man ansetzen soll. Und dafür ist ein externes Visual Marketing Auge manchmal perfekt.
Und hier geht es jetzt nicht um das reine generieren von Umsatz, sondern auch um Austausch und Unterstützung.
#staystrong #staytogether

Ich stelle gerade ein Angebot speziell für kleine Läden und Einzelhandelsgeschäfte zusammen. Das ist ein Teil meiner Maßnahmen.
Im Moment ist für den Einzelhandel Visual Merchandising das Instrument, um Umsatz zu generieren. Visual Merchandising ist meine absolute Kernkompetenz und damit will ich kleine Händler unterstützen. Also wenn Du ein Ladengeschäft hast, oder jemanden kennst, zögere nicht, Dich zu melden! #supportsmallbusiness

Ansonsten überarbeite ich meine ersten Blogartikel und passe diese an. Einiges hat sich durch Corona verändert, ich habe mich verändert.

Wahrscheinlich nehme ich das Projekt Podcast wieder auf, mal sehen. Hast Du Interesse, einen Podcast “über visuelles Marketing und allem was damit zu tun hat“ zu hören? Lass es mich bitte wissen, das wird mich auf jeden Fall motivieren!

Aber ganz sicher werde ich meine Social Media Aktivität wieder erhöhen und ich freue mich, wenn ich dazu Dein Feedback bekomme. Ich habe ein paar Ideen und ich bin gespannt, wie diese ankommen.

#staypositive

#staycreative

#letsmakeitbeautiful

https://www.merkur.de/welt/coronavirus-covid19-chronologie-ausbreitung-erregers-lungenkrankheit-china-welt-zr-13505397.html

https://www.rki.de/DE/Content/InfAZ/N/Neuartiges_Coronavirus/Fallzahlen.html

https://de.wikipedia.org/wiki/COVID-19-Pandemie_in_Deutschland

Klar geht das!

«Das Internet wird kein Massenmedium.» Matthias Horx, Zukunftsforscher – 2001
So kann man sich irren, auch als Zukunftsforscher.

Kannst Du Dir noch ein Leben ganz ohne Internet und Smartphone vorstellen? Laut Statista hat sich die Internetnutzung 2001 bis 2019 von 37% auf 86% mehr als verdoppelt. Bei den 14 – 49jährigen liegt die Nutzung bei nahezu 100%.

Natürlich ist diese Entwicklung nicht am Einzelhandel vorbeigegangen. Es entstand der „E-Commerce“ mit Onlineshops. Das Shoppingverhalten hat sich verändert. Heute muss der stationäre Einzelhandel mehr denn je reagieren und sich verändern.

In diesem Artikel erkläre ich Dir, wie Du einfach und ohne die Einrichtung eines Onlineshop online verkaufen und Umsatz machen kannst.
Diese Anleitung ist nicht nur für den Einzelhandel, auch digitale Produkte oder Yogakurse lassen sich so verkaufen!

Die Customer Journey 2020

Durch die Erfindung des Smartphones und des Internets „to go“ können wir jederzeit und überall im Internet unterwegs sein. Im Einzelhandel hat sich dadurch die Customer Journey massiv verändert: Wo es früher Beratung im Fachgeschäft oder Fachzeitschriften gab, finden die ersten Schritte heute fast nur noch online statt. Wir suchen, recherchieren und informieren uns online: sowohl im Social Media als auch klassisch über große Suchmaschinen. Wie ist das bei Dir? Wahrscheinlich machst Du das doch auch so?

Natürlich ist dann der nächste Schritt von Online- Suche zum Online- Shopping ziemlich nah. Hier ist der „Pain Point“ vieler Händler: „Ich habe keinen Online- Shop und ich habe auch nicht die logistischen Möglichkeiten dafür. Deshalb verliere ich Umsatz an E-Commerce Händler.“

Das stimmt. Stimmt aber auch nicht.
Du musst auf jeden Fall Deine Kunden online erreichen, das ist Fakt. Ohne eine Online- Präsenz geht es heute nicht mehr. Das heißt aber nicht, dass Du auch einen Onlineshop benötigst, um online zu verkaufen.

Wie Du Deine Kunden online erreichst

Wenn Du Kunden erreichen willst, musst Du Deine Kunden direkt und sofort von Dir überzeugen. Und das beim ersten Schritt: der Suche. Zeige Deinen Kunden, Du hast genau das richtige Angebot für sie. Dadurch bestimmst Du, wie der Kunde weitergeht: Kauft er bei Dir oder geht er zum nächsten?
Ungewöhnliche und kreative Shopping- Lösungen werden von den meisten Kunden angenommen, solange das Angebot stimmt.

Ein Webshop bringt viele Punkte mit sich, die für Händler oft überfordernd sind: juristische Fragen, logistische Anforderungen und dann muss auch die Webseite noch angepasst werden. Daher trauen sich viele nicht an die Einrichtung eines Onlineshops.
Das ist auch okay so, ein Onlineshop ist nicht die ultimative Lösung für schlechte Umsätze.
Einen schnell gestrickter und nicht funktionierender Onlineshop erreicht sogar das Gegenteil: Deine Kunden springen ab und Du hast sie verloren, vermutlich für immer…

Es gibt Möglichkeiten, „online“ zu verkaufen – ohne einen Onlineshop. Und die 3 einfachsten zeige ich Dir jetzt!

3 Möglichkeiten – Online verkaufen ohne Onlineshop

1. Social Media

Instagram, Pinterest und YouTube

Wir wissen, der erste Schritt der Customer Journey ist die Recherche. Alle Plattformen werden für die Suche und Inspiration genutzt.

Die Kanäle teilen sich auf in:

  • Instagram, hauptsächlich Fashion aber auch Lifestyle
  • Pinterest für Lifestyle und Einrichtung, mehr und mehr auch Fashion
  • YouTube für Technik und Trends

Der Unterschied der Plattformen ist die Zielgruppe. Wenn Du mehr über die Zielgruppen und die Nutzer der Social Media Kanäle erfahren willst dann schaue Dir meinen Artikel: “Die 5 wichtigsten Social Media Kanäle und ihre Nutzer” an. Die Zahlen haben sich während des Lockdowns verändert, grundsätzlich passen die Aussagen aber.

Es ist natürlich wichtig, die Plattformen entsprechend der Nutzer und Benutzung einzusetzen.
Wenn Du Dich hier richtig präsentierst, wirst Du Deine Kunden erreichen und Du hast die Möglichkeit Deine Artikel hier zu verkaufen. Ohne Onlineshop, ohne Versandlogistik.
Wie geht das?

Ein Beispiel: Eine meiner Kundinnen hat eine kleine Boutique mit einer exklusiven Kollektion zweier Designermarken. Während des Lockdown begannen wir Instagram Stories zu drehen, um ihre Kollektion trotz Schließung zu präsentieren. Sie schaltete dazu alle zwei Wochen eine Anzeige auf Instagram.
Die Reaktion war fantastisch!
Interessenten schrieben sie einfach an. Der Ablauf war ganz simpel: Überweisung des Betrages und danach Verschickung via Paketdienst. Dadurch konnte sie während des Lockdowns zum einen Umsatz machen, zum anderen ihre Reichweite erhöhen.

Sie verkauft jetzt online ohne Onlineshop von Norddeutschland bis nach München. Klasse, oder?

Instagram

Noch kannst Du nicht über Instagram direkt verkaufen, diese Funktion ist gerade in der Entwicklung.

Am besten nutzt Du die Möglichkeiten, die Instagram bietet: Posts und Stories, Videos und Bilder.
Arbeite mit Hashtags und reagiere auf deine Kunden!

Hier bringe ich mal wieder die Mitbewerber-Recherche ein: Was machen die anderen? Was machen die, die Du gut findest?
Das Gute bei Instagram ist: Du brauchst keine verlinkte Webseite, um zu verkaufen! Du machst das einfach über den direkten Kontakt.

Pinterest

Hier arbeitest Du auch mit Bildern oder Videos und es können Nachrichten für den Austausch genutzt werden. Allerdings ist es eher so, daß man auf die Webseite verlinkt. Du kannst direkt auf die Kontaktseite verlinken und dadurch den Verkauf organisieren.

Es soll wohl eine Pinterest Shopping Funktion geben, mit der man direkt aus der Plattform kaufen kann. Aber anscheinend ist diese Funktion doch noch nicht freigeschaltet.
Wenn Du mehr darüber weißt, dann schreibe mir gerne!

Youtube

YouTube ist nach Google die größte Suchmaschine. Das besondere an YouTube ist die Möglichkeit, Dich oder Deine Artikel mit Videos zu präsentieren.
Meine Empfehlung für die Nutzung von YouTube ist auf jeden Fall für technische und praktische Produkte. Kurz: alles was man zeigen kann. Tutorials und „how to“ sind eine perfekte Möglichkeit, sich hier zu präsentieren. Das gleiche gilt natürlich auch für Fashion und Lifestyle. Direkte und schnelle Verkäufe kann man darüber nicht machen, du brauchst auf jeden Fall eine Webseite als nächsten Schritt.

2. Facebook

Facebook habe ich bewußt nicht bei Social Media aufgeführt. Facebook hat im Shopping einen besonderen Status und bekommt einen eigenen Platz.

Inzwischen hat sich Facebook stark zu einer Art „gelbe Seiten“ entwickelt. Es wird zur Recherche und für Interessenaustausch genutzt.
Ein Beispiel für ein gelungenes Facebook Onlinegeschäft ist eine kleine Hamburger Independent-Boutique. Die Inhaberin hat sich gegen einen Online- Shop entschieden. Sie postet ihre Artikel mit Beschreibung und Preis. Der Verkauf läuft dann über den Messenger, ähnlich wie bei der oben erwähnten Boutique. Das hat sie auch schon vor der Corona Krise so gemacht und damit verkauft sie ihre außergewöhnlichen Artikel gezielt an ihre Kunden.

Eine andere Möglichkeit wäre dann, bei Facebook einen Katalog mit Deinen Artikeln anzulegen. Dadurch können Deine Kunden direkt „in Facebook“ einkaufen. Das heißt, Du benötigst keine Webseite zusätzlich. Diesen angelegten Katalog kannst Du dann auch mit Instagram verbinden.

Das ist natürlich entsprechend mit Arbeit verbunden. Bei dieser Arbeit ist dann die Frage, die Zeit vielleicht besser in einen Online- Katalog auf der eigenen Webseite zu investieren.
Hier verlassen wir aber den einfachen Bereich. Da ich Dir aber nur ganz einfache Möglichkeiten zeigen will, deswegen gehen wir direkt zum letzten Punkt:

3. Produktkatalog auf der Webseite

Du hast natürlich eine Webseite, denn diese ist ein wichtiger Teil der perfekten Online- Präsenz. In dem Artikel: “Die 5 wichtigsten Elemente der perfekten Online Präsenz“ erkläre ich Dir, welche Elemente Du für eine Online- Präsenz brauchst – und warum das so ist.

Du kannst Deine Webseite mit einem kleinen Produktkatalog erweitern. Du lädst ein paar schöne Fotos deiner Artikel hoch und gibst den Bildern eine kleine Beschreibung.
Je nach Angebot hast Du eventuell eine Galerie-Funktion mit Filterfunktion. Oder vielleicht legst Du auch mehrere Galerien an. Da gibt es viele Möglichkeiten.

Du musst nicht unbedingt alle Deine Artikel zeigen, es reicht vielleicht auch eine kleine und bezeichnende Auswahl. Das kommt darauf an, was Du genau mit der Webseite bezwecken willst: neugierig machen, eine Übersicht bieten oder doch die Vielfalt.

Hier läuft der Verkauf dann direkt über den persönlichen Kontakt. Extrem wichtig ist natürlich, dem Kunden den Kontakt sehr einfach zu machen: Deine Telefonnummer sollte sehr gut zu finden sein und das Kontaktformular muss funktionieren. Eine schnelle Reaktion ist gefragt.

So kannst Du ohne Onlineshop auch online verkaufen!

Für welche der 3 Möglichkeiten solltest Du dich entscheiden?

Das ist von mehreren Faktoren abhängig:

  • Deinem Angebot – Fashion, Technik, Sortimentsgröße
  • Deinen Kunden – Alter, Interesse
  • Deine Möglichkeiten – Webseite, Kreativität, Zeit

Du erreichst Deine Kunden am besten, wenn Du authentisch bist. Ich weiß, das klingt immer nach “Buzzword”, aber es ist einfach so.
Du präsentierst nicht nur Dein Angebot, Du präsentierst Dich. Das Gute bei der Authentizität ist, Du musst nicht perfekt sein. Fehler werden verziehen. Der Verkauf über Instagram oder Deine Webseite braucht eine große Vertrauensbasis und diese baust Du durch Authentizität auf.
Also sei einfach so wie Du bist, versuche keine Rolle zu spielen!

Keine Sorge:
Deine Kunden sind bereit, diese Wege zu gehen, wenn sie von Dir und Deinem Produkt überzeugt sind.
Und die Kunden, die nur auf den Preis achten, die erreichst Du auch schon beim ersten Schritt nicht. Denn das ist eine andere Käuferschicht.

Online verkaufen ohne Onlineshop - Instagram

Ein paar Beispiele habe ich Dir in diesem Artikel gegeben. Vielleicht inspiriert Dich das auch schon?
Recherchiere ein wenig und schaue Dir unterschiedliche Seiten und Anbieter an.

Es gibt keine allgemein gültige Strategie, was funktioniert. Jedes Unternehmen ist individuell und hat eine eigene Aussage.
Probiere Dich aus, Du hast nichts zu verlieren! Und wenn etwas nicht funktioniert, dann versuche etwas anderes. In diesem Blog findest Du viele Artikel, die Dir bei der Strategiefindung helfen und Dich inspirieren!

Sehr gerne helfe ich Dir natürlich auch dabei, den richtigen Weg für Dich zu finden. Manchmal ist man einfach betriebsblind und sieht die Möglichkeiten nicht. Oder Du traust Dich nicht. Das ging meiner Kundin auch so, heute haben wir an Produktionstagen richtig viel Spaß!
Schreibe mir einfach, wir finden auf jeden Fall die richtige Strategie für Dich und Dein Angebot.

Fazit

Du brauchst nicht dringend einen Onlineshop um online zu verkaufen. Es geht auch über andere Wege. Diese sind vielleicht arbeitsintensiv, dafür erreichst Du damit durch Deine Authentizität sehr dankbare Kunden. Und dankbare Kunden sind auch immer treue Kunden…

PS:
Meine Kundin hat sich nach der Krise entschieden, die Videos auf Instagram weiterzuführen und dadurch ihre Kollektionen einem breiteren Publikum zu präsentieren. Wir produzieren einmal im Monat im voraus. Zusätzlich schaltet sie immer mal wieder einen Anzeige, um die Reichweite zu erhöhen. Einfache Maßnahmen – richtig große Wirkung!

https://de.statista.com/statistik/daten/studie/13070/umfrage/entwicklung-der-internetnutzung-in-deutschland-seit-2001/

https://einzelhandel.de/presse/zahlenfaktengrafiken/861-online-handel/1889-e-commerce-umsaetze

Die Zauberwaffe für die nächsten Wochen

„Charakter zeigt sich in der Krise“ hat Helmut Schmidt gesagt. Wir leben seit Wochen in einem Ausnahmezustand, der an vielen Stellen hohe Flexibilität und ein großes Umdenken fordert. Wir sind immer noch angehalten, die Kontakte auf ein Minimum zu begrenzen.
Wenn wir über Marketing in Corona Zeiten sprechen, sprechen wir über non-verbale Kommunikation. Das ist die Kernkompetenz des visuellen Marketing. In “Visuelles Marketing – der 10 Punkte Plan” zeige ich Dir, wie Du ohne Worte mit Deinen Kunden sprichst.

Wie hat sich das Kundenverhalten in den letzten Wochen geändert?

Die Krise hat unser Leben und die Gesellschaft verändert. Ja, es gab auch vorher schon „Bedrohungen“, die mehr oder weniger real waren. Je nach Interessengebiet jedes einzelnen war es vielleicht Meeresverschmutzung, Klimakatastrophe, Hunger,… Doch eigentlich war alles ziemlich weit weg. Jetzt ist die Bedrohung sehr nahe, vielleicht schon direkt neben an. Wer bedroht uns, wer „hat den Virus“?

Wir wünschen uns die Zeit „davor“ zurück: ein freies und unabhängiges Leben. Das geht aber nicht und jeder bekommt es jetzt zu spüren. Selbst der einfache Lebensmitteleinkauf geht nur noch mit Maske und konkreten Regeln. Wir leben mit Maßnahmen, die uns teilweise auch irritieren. Gleichzeitig hat sich eine Solidarität gebildet, die lange nicht mehr vorhanden war. Nachbarschaftshilfe und „Support your locals“ ist ganz nach vorne in unser Bewusstsein gerückt. Beides Maßnahmen, die ich sehr begrüße und auch unterstütze.

Das Internet wurde von vielen ganz neu entdeckt: als Kommunikationsmittel, Unterhaltungsmedium und zum Einkaufen. Glücklicherweise hat der Branchenprimus Amazon den Versand auf bestimmte Bereiche limitiert. Wer also etwas anderes als Artikel aus diesen Bereichen wollte, musste sich woanders umschauen. Zum Vorteil vieler anderer Onlineshops.

Visuelles Marketing - der 10 Punkte Plan

Wie hat sich der Kunde verändert?

Verunsicherung.
Keiner weiß, was kommt und wie es weitergeht. Es gibt unterschiedliche Aussagen über den Virus, keine Medikamente und noch ist nichts Konkretes in Sicht. Die Maßnahmen waren und sind wichtig und richtig, ist aber Abstand und Maske wirklich ausreichend? Kommt vielleicht eine zweite Welle? Wie wird es mit der Wirtschaft weiter gehen? Kann ich wirklich Geld ausgeben oder muss ich alles sparen?

Angst.
Niemand will sich anstecken, es gibt Existenzängste und Zukunftsängste. Viele haben Angst davor, ihren Job zu verlieren oder sich bei der Arbeit anzustecken.

Zurückhaltung.
Aufgrund der Wirtschaftslage und der Verunsicherung wegen des Virus sind viele Menschen im Moment noch sehr zurückhaltend.

Ignoranz.
Es gibt unzählige unterschiedliche Meinungen zu der Situation, vermehrt auch Gegenstimmen zur Verhältnismäßigkeit der Maßnahmen. Manche möchten gerne einfach so weitermachen, wie bisher.

Veränderte Ansprüche und Prioritäten.
Durch Hamsterkäufe, leere Regale und Mengenbeschränkungen hat sich das Konsumverhalten geändert.

Was in den letzten Wochen wichtig war und vielleicht auch bleiben wird

Gesunde Ernährung – Biolieferdienste waren innerhalb von Tagen komplett ausgebucht.

Sport – Durch die Ausgangsbeschränkung und Schliessungen der Sportstätten wurden neue Wege gefunden. Laufen wurde neuentdeckt, Liveyoga über Stream, Sport on Demand.

Weiterbildung – viele waren in Kurzarbeit und nutzen die Zeit, Neues zu lernen. Sprachen, Stricken, Coaching. Onlinekurse starteten richtig durch.

Nachhaltigkeit – DIY und Upcycling wurde durch die Schließung der Geschäfte für viele interessant. Gleichzeitig begann ein Umdenken, viele wollten zum Beispiel aus Sicherheit lieber Fahrrad fahren als mit dem ÖPNV.

Persönlicher Kontakt – Telefonieren und Videocalls wurden neu entdeckt. Die Familie und Freunde konnten nur so erreicht werden. Meetings wurden online abgehalten.

Austausch – soziale Medien wurden stärker genutzt, um Informationen auszutauschen oder sich einfach nur abzulenken.

Visuelles Marketing – der 10 Punkte Plan

Es kommt wieder Bewegung in unseren Alltag. Es gibt zwar immer noch eine Kontaktsperre, aber durch die ersten Lockerungen geht ein Aufatmen durch die Menschen.
Passe Deine Unternehmungen jetzt dem veränderten Kundenverhalten an. “Visuelles Marketing – der 10 Punkte Plan” unterstützt Dich nach der Wiedereröffnung dabei:

Was der Kunde sieht und direkt versteht, musst Du nicht mehr mit Worten erklären.

  1. Halte Dich an die Regeln. Wenn Du Dich selbstverständlich daran hältst, wird Dein Gegenüber das positiv annehmen. Trage eine Maske, halte Abstand. Du setzt dadurch Zeichen.
  2. Mache es Deinem Gegenüber leicht. Stelle einen Desinfektionsspender auf, lege Masken aus, stelle die Möbel um. Was auch immer es braucht, um die Regeln problemlos einzuhalten – setze es um.
  3. Sei selbsterklärend. Das ist das Grundprinzip des visuellen Marketing. Deine Kunden wollen die Dinge am liebsten direkt verstehen oder eine einfache Erklärung. Achte auf visuelle Aussagen und vor allem eine einheitliche visuelle Sprache über alle Bereiche.
  4. Achte auf Nachhaltigkeit. Endlich ist die Zeit, mit Nachhaltigkeit zu punkten: egal ob mit Materialien oder in der Arbeitsweise. Du darfst auch gerne darauf hinweisen. Es ist erlaubt, mit positiven Argumenten zu werben.
  5. Biete mehr Service. Das kommt total an. Wie wird etwas benutzt, Lieferdienste, persönlicher Support – passend zu Deinem Angebot und für Deine Kunden. Du könntest einen Online Support anbieten oder eine Telefonsprechstunde. Mache “Tutorials” oder einen Podcast, um Deinen Service zu erklären.
  6. Zeige Dich online. Dort, wo Deine Kunden sich aufhalten. Sei es Instagram oder Deine Webseite. Investiere in das richtige Angebot. Mit Investition ist nicht nur Geld gemeint, Du kannst auch nur Zeit investieren. Mehr dazu kannst Du hier nachlesen: Die 5 wichtigsten Elemente der perfekten Online Präsenz.
  7. Verändere Dich. Wenn Du es bis heute noch nicht getan hast, lege jetzt los. Überprüfe Dein Konzept und Deine Strategie und passe beides an die neue Situation an. Mehr zum Thema Veränderung kannst Du hier nachlesen: Corona Lockdown – und was Du gerade jetzt für Dein Business tun kannst. Ansonsten findest Du hier in meinem Blog sehr viele Artikel zum Thema visuelles Marketing und Strategien.
  8. Sei zuverlässig. Halte, was Du versprichst. Gerade wenn Du mehr Entgegenkommen von Deinen Kunden erwartest, biete im Gegenzug Verlässlichkeit. Ein Beispiel: wir wollten einen Beratungstermin in einem Laufladen ausmachen um neue Schuhe zu kaufen. Am Telefon bat man uns um um eine Email, da man gerade einen Online Kalender einrichtet und Doppelbelegung vermeiden möchte. Gesagt, getan. Das war vor 14 Tagen. Es kam keine Rückmeldung von dem Laden und die Schuhe haben wir inzwischen in einem anderen Fachgeschäft gekauft.
  9. Sei transparent. Es ist in Ordnung, wenn Du im Moment etwas nicht ableisten kannst. Das Verständnis Deiner Kunden kommt mit Deiner Transparenz automatisch. Und unter uns: die Kunden, die das dann nicht verstehen – die dürfen auch wieder gehen.
  10. Sei positiv und inspirierend. Der für mich wichtigste Punkt. Freue Dich über deine Kunden, sie bringen Dir mit der Zusammenarbeit ein großes Vertrauen entgegen. Und biete Ihnen im Gegenzug ein positives und inspirierendes Erlebnis. Sie werden es Dir mit Treue danken!

Lösungen für die Praxis gibt es unendlich viele. Ebenso sind die Vorgaben in den einzelnen Ländern unterschiedlich.

Da das alles sehr individuell ist, kann ich in einem Artikel nicht alles abdecken. Wenn Du dabei Unterstützung brauchst, melde Dich einfach!

Marion mit Schutzmaske

Was Du nicht machen solltest

Spiele nicht mit Ängsten oder Verknappung. Deine Kunden sind in den letzten Wochen sehr kreativ geworden und haben spätestens jetzt gelernt, wie man seine Bedürfnisse auch in Krisenzeiten erfüllen kann.

Ein persönliches Beispiel: wir sind auf der Suche nach einer Nähmaschine, da wir für unser Segelboot Vorhänge nähen müssen. Nähmaschinen sind zur Zeit sehr begehrt und die Nachlieferung ist unsicher, viele Maschinen werden in China produziert. Bei dem Telefonat mit dem Fachhandel kamen leider auch Äußerungen wie: „Dieses Modell ist jetzt da und keiner weiß ja, wann neue Geräte kommen. Überlegen Sie sich, ob sie besser jetzt kaufen wollen.“ Die Vorhänge sind für mich jetzt im Moment nicht so wichtig. Und sobald sich der Markt entspannt, werde ich meine Maschine in einem anderen Fachgeschäft kaufen.

Die Zukunft

Wenn Du diesen “Visuelles Marketing – der 10 Punkte Plan” beachtest, bist Du zur Zeit gut aufgestellt. Wie es weitergehen wird, kann keiner sagen. Im Moment sind wir alle auf einem guten Weg. Das Virus ist „unter Kontrolle“, die Maßnahmen greifen. Doch ob das so bleibt oder ob die Zahlen wieder nach oben gehen oder das Virus sich vielleicht sogar verändert und alles von vorne los geht, das weiß niemand. Deswegen können wir nur mit der aktuellen Situation arbeiten und unser Handeln immer wieder neu auf den Prüfstand stellen.

Natürlich biete ich Dir auch meine persönliche Beratung für die Umsetzung des “Visuelles Marketing – der 10 Punkte Plan” an.
Melde Dich einfach bei mir: wir besprechen Deine persönliche Situation und finden für Dich Deinen perfekten Weg durch die jetzige Zeit.

Linkliste

https://www.ifw-kiel.de/de/media-pages/videos/die-corona-krise-wird-das-verhalten-der-menschen-nachhaltig-veraendern/

https://www.zeit.de/gesellschaft/2020-04/corona-alltag-konsum-stromverbrauch-wasserverbrauch-schlafverhalten-grafiken

https://handelsjournal.de/corona/mai/zeiten-des-aufruhrs.html

https://www.wuv.de/marketing/der_grosse_umbruch_findet_nicht_statt

So machst Du Deinen Kunden zum Wiederkommer

In meinem letzten Artikel habe ich Dir die 3 ersten Visual Merchandising Basics vorgestellt. Du hast jetzt also Deinen Laden geputzt, die Ware richtig aufgebügelt, nach Größen sortiert und geordnet. Dadurch hast Du schon viel erreicht und vielleicht auch schon mehr Umsatz gemacht.

Da geht noch mehr: wir stürzen uns jetzt kopfüber in die Visual Merchandising Welt!

In diesem Artikel zeige ich Dir, wie Du Deinen Laden richtig einteilst und Deine Ware verkaufsfördernd präsentierst. Und das nicht nur auf der Ladenfläche, sondern auch im Schaufenster. So machst Du mehr Umsatz durch Visual Merchandising.

4. Zoning

Ein sehr wichtiges Thema, je größer der Laden ist.

Das Zoning zieht sich durch alle Branchen. Gerade im Nahrungsmittelbereich ist die Einteilung extrem durchdacht. Du kennst das: am Eingang ist immer das Obst und Gemüse, hinten stets Milchprodukte und Fleisch. In dieser Branche werden sogar die Regale unterteilt und die besten Zonen vermietet. Das bringt den Mietern mehr Umsatz.
Da diese Branche nach eigenen Regeln spielt, schauen wir uns jetzt den restlichen Einzelhandel an.

Ein Raum ist in unterschiedlich Zonen eingeteilt. Wenn Du diese Zonen entsprechend einsetzt und nutzt, steuerst Du Deine Kunden automatisch durch den Laden.

Dieses Bild hat ein leeres Alt-Attribut. Der Dateiname ist zoning.jpg

Die 3 Zonen

Die bekannteste Aufteilung ist in 3 Zonen. Es gibt auch detailliertere Aufteilungen, hier geht es aber um eine einfache Lösung.

A-Zone

Der erste und wichtigste Berührungspunkt mit dem Kunden. Gefällt dem Kunden hier, was er sieht, wird er bleiben.

Daher präsentierst Du hier am besten:

  • Highlights
  • Kombinationen
  • Verkaufsvorschläge
  • Farbwelten

B-Zone

Der Kunde ist im Laden und schaut sich weiter um, was gibt es denn noch so?

Das ist der perfekte Platz für:

  • Volumenartikel
  • Produktwelten
  • Markenwelten

C-Zone

Das sind die hinteren Ecken, die man nicht direkt sieht. Hier kommt das hin, was Dein Kunde braucht, Artikel für die man extra kommt.

Zum Beispiel:

  • Basics
  • Nachfrageartikel
  • Zubehör

Wenn Du einen sehr kleinen Laden hast, gehen die Zonen natürlich sehr schnell ineinander über. Du kannst Dein Angebot nicht so exakt trennen und aufbauen, dann entscheide Dich für eine abgespeckte Version. Präsentiere Deine Highlights an exponierter Stelle, zum Beispiel ein Tisch oder der sichtbarste Warenträger oder die beste Wand.

Gerade bei kleinen Läden ist es wichtig, durch das Zoning und die Warenpräsentation Ruhe reinzubringen.

Kassenbereich / Anprobe

Der Kassenbereich eignet sich perfekt für “Mitnahmeartikel” und Saisonartikel, zum Beispiel Regenschirme bei Regen. Du kennst das von Kaufhäusern. Aber achte auf Sauberkeit und Ordnung. Wenn Du Dir deinen Kassenbereich voll stellst, erreichst Du nur das Gegenteil. Dein Kunde ist abgeschreckt.

Bei der Anprobe präsentierst Du Artikel, die Du als Zusatzartikel verkaufst. Accessoires und Gürtel als Beispiel. Durch Zusatzartikel wie den passenden Gürtel zur Hose machst Du ganz einfach mehr Umsatz.

5. Warenpräsentation

Durch eine geplante und durchdachte Warenpräsentation erhöhst Du das Erlebnis Deines Kunden. Er fühlt sich wohl und inspiriert, die Aufenthaltszeit im Laden wird gesteigert. Dadurch machst Du direkt mehr Umsatz, ohne Deinen Kunden leiten zu müssen.
Deswegen ist es sehr wichtig, der Warenpräsentation die nötige Pflege und Liebe zu geben.

Je nach Bedarf, Kunde oder Ware entscheidest Du Dich für Produktwelten, Farbwelten oder Themenaufbau. Diese Unterscheidungen erkennst Du in fast allen Einzelhandelsbereichen.

Ich nehme das klassische Kaufhaus als Beispiel:

Produktwelten:
Damenbekleidung, Herrenbekleidung, Kinderbekleidung, Haushaltswaren, Kurzwaren,…

Farbwelten:
„Blau ist das neue schwarz“, „Die neuen Farben im Herbst“

Themenwelten:
„Alles für das Sommerfest“, „Urlaubszeit“

Themen, Farbe und Produkte lassen sich auch gut in das Zoning einordnen. Zum Beispiel eignen sich Produktwelten gut für B- und C- Zonen, Farbwelten für B- und A- Zonen. Themenwelten passen gut in A- und C- Zonen, je nach Sortiment. Campingzubehör sind klassische C- Zonenartikel.

Wenn Du Dein Sortiment unterteilt hast, geht es in die Feinheiten.

Der Aufbau

Im allgemeinen gibt es 3 Arten der Präsentation:

  • Frontpräsentation
  • Hängepräsentation
  • Liegepräsentation

Dafür gilt es nun jeweils den richtigen Artikel und die passende Kombination zu finden.
Schwere Strickpullover hängt man besser nicht, da diese sich aushängen und ausleiern. Dafür legt man die Seidenbluse nicht, da diese verknittert und dann nicht mehr gut aussieht.


Präsentationsarten

Diese Präsentationsarten sind branchenübergreifend. Zum Beispiel gibt es auch bei Schreibwaren eine Front- oder eine liegende Präsentation.

Symmetrie vs Asymmetrie

Grundsätzlich arbeitest Du symmetrisch oder asymmetrisch. Symmetrie strahlt Ruhe, Asymmetrie Spannung aus. Hier ist Deine Positionierung und gewünschte Aussage die Richtlinie. Zum Beispiel ist eine klassische Herrenabteilung meistens in Symmetrie, die „Junge Mode“ asymmetrisch aufgebaut.

Um die Warenaussage zu unterstützen, arbeitest Du am besten nach folgenden Grundregeln:

Produktwelten

  • Leicht über schwer
  • Klein über groß
  • von hell nach dunkel
  • alle Größen einer Farbe zusammen
  • alle Farben eines Produktes zusammen
Sortierung auf Warenträger

Farbwelten

Rule of 3:
Bei Farbwelten kombinierst Du am besten pro Bereich oder Sektion 3 Farben miteinander

Diese zeigst Du entweder in

Wiederholung (Symmetrie)

Symmetrischer Farbaufbau

oder in Spiegelung (Asymmetrie)

gespiegelter Aufbau

je nach Aussage, Platz oder Kollektion.

Themenwelten

  • stimmig – es sollte zu den Gegebenheiten passen, zum Beispiel Jahreszeit oder Feste
  • ansprechend – das Thema sollte einladen
  • less is more – nicht zu überladen und zu viel präsentieren
  • Storytelling – erzähle eine Geschichte!

Je nach Branche oder Produkt arbeitest Du in einem klaren Aufbau (zum Beispiel alle Blumenvasen oder alle Hosen zusammen) oder in Kombination (Outfitpräsentation oder „alles für den Gartentisch“). Der Warenaufbau und die Präsentation muss zur Markenaussage passen: ein Surfshop hat zum Beispiel eine ganz andere Aussage und Klientel als ein Golfshop.

Entsprechend dieser Basics sind viele unterschiedliche Kombinationsmöglichkeiten möglich.
Du solltest eine Geschichte und ein System haben. Wenn das nicht stimmig ist, wirkt es schnell unruhig und Deine Kunden fühlen sich nicht wohl.

Bei einem kleinen Laden konzentrierst Du Dich auf ein Konzept. Entscheide Dich für Farb- oder Themenwelten. Auf exponierten Flächen kannst Du dann ein anderes Konzept präsentieren. Achte immer auf ein ausgeglichenes Farbbild.

Wenn Deine Ware einmal sortiert und aufgebaut ist, musst Du das nur noch pflegen. Artikel tauschen, die abverkauft sind oder einfach mal die Seiten des Aufbaus ändern.

Im großen textilen Einzelhandel wird die Warenpräsentation im allgemeinen alle vier Wochen geändert. Für viele Läden ist das im Alltag nicht zu leisten. Oft reicht es hier schon, einzelne Farben oder Farbthemen zu tauschen.
Dennoch solltest Du die exponierten Stellen wie Tische mindestens alle 14 Tage verändern.

6. Das Schaufenster

Visual Mechandising Basic im Schaufenster

Ich habe es oben schon erwähnt: „Das Schaufenster ist die Visitenkarte eines Unternehmens“. Das war einer der Kernsätze in meiner Ausbildung. Die Schaufenstergestaltung ist ein großer Bestandteil des Visual Merchandisings, der Ursprung des Berufes.

Ich sehe leider sehr oft Schaufenster, die wirklich mehr abschrecken als ansprechen. Ich bringe jetzt hier keine negativen Beispiele und Bilder. Ich denke, Du weißt wovon ich rede.

Schaufenstergestaltung ist ein komplexes Thema, daher gebe ich jetzt hier nur die elementarsten Grundregeln und gebe Dir eine einfache Checkliste an die Hand. Dadurch spricht Dein Schaufenster schon die Kunden besser an und Du hast Du schon sehr viel gewonnen auf dem Weg zu mehr Umsatz.

Basic – Checkliste

  • Schaufensterfiguren (das gilt auch im Laden)

Achte auf die Haltung der Figuren. Unnatürlich abgewinkelte Arme oder kippende Figuren sehen unordentlich aus! Perücken kämmen und ordentlich aufsetzen.

  • Beleuchtung

Achte auf die Beleuchtung. Ein dunkles Schaufenster wird nicht gesehen, die Ware wirkt nicht. Die Strahler beleuchten die Ware, nicht die Wand oder den Boden.

  • Preisauschilderung

Immer Preisschilder schreiben. Diese müssen nicht groß sein, sie müssen einfach nur vorhanden und lesbar sein.

  • Ordnung und Sauberkeit

Preisetiketten und Hangtags an der Ware bitte verstecken. Keine sichtbaren Klebestreifen, Stecknadeln oder ähnliches.

Allgemeine Tipps zum Fensteraufbau

Der Pyramidenaufbau ist die einfachste und ansprechendste Art. Versuche, optisch Tiefe zu schaffen und strukturiere durch Gruppierungen.

Pyramidenaufbau im Schaufenster
Pyramidenaufbau
Gruppierung im Schaufenster
Gruppierung

Achte auf eine einheitliche Aussage der Ware, erzähle möglichst eine Geschichte, zBsp Sommerparty oder Grillen mit Freunden. Dadurch machst Du Dir die Gestaltung deutlich einfacher.

Weniger ist mehr! Du musst nicht alle Artikel oder Farben im Schaufenster zeigen. Entscheide Dich für ein Farbkonzept mit maximal 3 Farben („rule of 3“).

So fängst Du an!

Nun hast Du auch den zweiten Teil der Tipps für mehr Umsatz durch Visual Merchandising kennen gelernt. Wenn Du die Punkte des ersten Teils: Umsatz steigern: 6 wichtige Visual Merchandising Basics – Teil 1 abgearbeitet hast, bist Du schon ein ganzes Stück weiter. Und vielleicht merkst Du auch schon die ersten Veränderungen?

Der zweite Teil ist der anspruchsvollere Part. Deshalb mein Tipp: mache Dir einen Plan.

Zuerst arbeite das Schaufenster nach der Checkliste ab.

Eine grundlegende Neugestaltung des Fensters planst Du am besten erst dann, wenn Deine Ware im Laden schön präsentiert ist. Danach gestaltest Du passend zur Warenpräsentation das Schaufenster und hast dadurch automatisch eine stimmige Aussage, den roten Faden.

Jetzt setzt Du Dein Zoning und den Warenaufbau um.
Grundsätzlich stören sich Kunden im allgemeinen nicht daran, wenn ein Laden neu gestaltet wird. Das verspreche ich Dir aus meiner jahrelangen Erfahrung.
Es sollte trotzdem mit soviel Ordnung und Planung wie möglich passieren.

Toll ist es, wenn Du den Aufbau zumindest beim ersten Mal ganz ohne Kundenverkehr machst. Plane Dir genug Zeit ein, lieber zu viel als zu wenig.

Fazit

Wenn Du die Tipps in diesem Artikel befolgst, leitest Du Deinen Kunden durch den Laden, ohne ihn an die Hand zu nehmen. Dadurch kannst Du Dich auf die Beratung und den Service konzentrieren. Damit beweist Du Deine Fachkompetenz und erhöhst Deine Kundenbindung. Das bringt mehr Umsatz.

Das klingt im gesamten nach sehr viel Arbeit und je nach Ladengröße ist es das wahrscheinlich zuerst auch. Ist diese Arbeit einmal umgesetzt, erleichtert es auf lange Sicht die Arbeit bei den Routinen. Aber noch viel wichtiger ist, es bringt Dir zufriedene Kunden.
Und zufriedene Kunden bleiben, kaufen und kommen gerne wieder.
So machst Du mehr Umsatz durch Visual Merchandising.

Punkte 4 bis 6 sind die Kernkompetenzen des Visual Merchandising. Als gelernte Visual Merchandiserin unterstütze ich Dich natürlich sehr gerne bei der Umsetzung.
Du hast noch Fragen dazu? Dann melde Dich einfach bei mir und wir besprechen, wie ich Dir helfen kann! Es gibt viele Möglichkeiten, auch online.

Wenn Du mehr über Visual Merchandising erfahren willst, empfehle ich Dir meinen Artikel:
Was ist unter Visual Merchandising zu verstehen“ . Ich erkläre Dir, was Visual Merchandiser machen und warum das so wichtig ist.

Ich freue mich sehr über eine Rückmeldung, vor allem wenn Du einen Erfolg durch die Umsetzung bemerkst!

PS:
Erinnerst Du Dich an Gisela aus dem ersten Teil?
Gisela hat die Neusortierung ihres Ladens und die Umgestaltung des Schaufensters in ihre Social Media Strategie eingebaut. Dadurch hat sie ihre Follower neugierig gemacht und viele kommen vorbei, um zu schauen. Das Feedback ist sehr positiv und den Kunden gefällt es. Sie macht viel mehr Umsatz.

https://invidis.de/verkaufsflachen-gehorchen-dem-zonen-prinzip/

https://www.deutsche-apotheker-zeitung.de/daz-az/2011/az-19-2011/warenplatzierung-hilft-verkaufen

https://www.business-netz.com/Marketing/Optimale-Ladengestaltung-3-Tricks-fuer-die-Warenpraesentation

https://ready2order.com/de/post/tipps-schaufenstergestaltung#gref

https://ready2order.com/de/post/warenpraesentation-im-einzelhandel#gref

https://inventorum.com/de/blogs/10-tipps-fuer-das-perfekte-schaufenster/

Kunden überzeugen um Umsatz zu steigern?

„Den Laden habe ich mir jetzt aber ganz anders vorgestellt.“
Diese Reaktion einer Kundin verunsichert Gisela sehr. Gisela, Inhaberin einer kleinen und exklusiven Modeboutique konnte sich während des Corona Lockdowns durch Social Media Marketing einen neuen Kundenkreis aufbauen. Sie verkaufte viele Gutscheine, damit sie nach der Krise ihren Umsatz steigern kann. Diese Aussage einer neuen Kundin macht sie nachdenklich.

Ein zufriedener Kunde kauft gerne

So wie Gisela geht es jetzt vermutlich vielen Unternehmen. Das Leben nimmt in Zeitlupe wieder Fahrt auf, die Läden öffnen wieder.
Sehr viel hat sich in den letzten Wochen geändert. Wir haben uns verändert und dadurch auch unser Verhalten und unsere Vorstellung. Wir können nicht weitermachen wie vor “Corona”. Genau jetzt ist die Zeit, altes zu überdenken und neues aufzunehmen.

In diesem Artikel gebe ich Dir 6 Basics eines Visual Merchandisers an die Hand, mit denen Du ganz schnell und einfach Deine Ladenfläche ansprechend und verkaufsfördernd gestaltest.
Besonders jetzt nach dem Stillstand will ich Dich mit meinem Wissen unterstützen, Deine Kunden zu animieren und eine neue Vertrauensbasis aufzubauen. Wenn Deine Kunden Dir vertrauen, kannst Du Deinen Umsatz steigern. Deine Kunden, alte und neue, freuen sich jetzt auf ein Einkaufserlebnis und wollen viele positive Erfahrungen.

Konkret geht es in diesem Artikel um die optimale und damit direkt Umsatz steigernde Präsentation Deiner Waren. Durch eine ansprechende und durchdachte Warenpräsentation erhöhst Du das Einkaufserlebnis Deiner Kunden. Du zeigst Fachkompetenz und Leidenschaft für Deine Arbeit. Deine Kunden vertrauen Dir und kommen gerne.

Diese Anleitung ist zwar primär für den Einzelhandel, sie kann in Teilen auch sehr gut in andere Bereiche übertragen werden. Vor allem Bereiche, die mit Kundenverkehr zu tun haben. Denn in all diesem Bereichen ist das Ziel, den Kunden glücklich zu machen.

Die 6 Basics – Teil 1

1. Sauberkeit

Ja, dieses Thema ist bewußt als erster Punkt gewählt. Es ist und bleibt das absolute Basic, vor allem und besonders in der Zeit nach Corona. Hygiene ist im Bewusstsein der Menschen ganz nach vorne gerutscht und es ist wichtig, gerade jetzt darüber zu reden.

Zu einem sauberen Laden gehört nicht nur das tägliche Saugen, dazu gehört auch Regale abstauben oder das Lager putzen. „Das Schaufenster ist die Visitenkarte eines Unternehmens“, daher sollte nicht nur das Schaufenster, sondern auch die Fläche vor dem Fenster sauber sein.

Hier ist eine Checkliste, in der die wichtigsten Bereiche aufgelistet sind.

Checkliste

Ladenfläche

  • Fussboden saugen und/oder wischen
  • Regale und Möbel abstauben und/oder abwischen
  • Spiegel und Glasflächen putzen (Laden und Anprobe)
  • vor dem Eingangsbereich und Schaufenster fegen

Schaufenster

  • Boden entstauben
  • Spinnweben und tote Insekten entfernen
  • Kleidung entstauben und entfusseln
  • Scheibe putzen

Lager/Büro

  • Ordnung halten
  • Boden wischen
  • Regale entstauben

Du planst nach Deinen Gegebenheiten. Je regelmäßiger Du etwas erledigst, umso weniger Zeit benötigst Du dafür.
Vielleicht musst Du aufgrund einer Klimaanlage die Regale häufiger abstauben. Oder Dein Laden ist in einem Center und die Wege im Center werden täglich geputzt. Das erspart Dir die Reinigung vor dem Geschäft.

Wie kannst Du jetzt einen sauberen Laden gewährleisten?

Am besten machst Du Dir eine Liste, einen Plan. Dann hast Du es immer “auf dem Zettel” und Du musst nicht mehr dran denken.

Lege die Arbeiten im Laden vielleicht vor die Öffnungszeiten, das Lager kann auch im Laufe des Tages gemacht werden. Aber mein Tipp für Dich: halte Dich immer an den Plan!

Ich warne davor, diese Routinen ausnahmsweise zu verschieben. Einmal damit angefangen, ist die Schwelle zum Aufschieben schon nach unten gerutscht.

Und wenn Du es richtig toll machen willst, nimm umweltfreundliche Mittel! Heute gibt es ja viele Alternativen. Wiederverwendbare Tücher sind immer besser als Einmaltücher und lassen sich universell einsetzen.

2. Warenpflege und Ordnung

Textilien

Achte darauf, Kleidung auf die richtigen Bügel zu hängen.
Verwende einheitliche Bügel, nichts sieht unordentlicher aus als unterschiedliche Bügel!
Es gibt breitere Bügel für Jacken und Strickwaren. Wenn Du die Möglichkeit dafür hast, verwende diese. Deine Ware wird es Dir danken.

Kleidung auf einer Stange immer mit der Vorderseite nach links hängen. Bei der Frontpräsentation öffnet sich der Haken am Bügel nach links.

Umsatz steigern durch richtige Bügel-Präsentation
Präsentation von links nach rechts

Dafür gibt es eine einfache Erklärung:
Die meisten Menschen sind Rechtshänder und wir sind intuitiv an „links nach rechts“ gewöhnt.
Teste es selbst, es fühlt sich so viel natürlicher an.

Sobald Du die Ware in umgekehrter Richtung hängst, ist der natürliche und gewohnte Fluß unterbrochen. Dein Kunde muss den Artikel drehen, um ihn von vorne zu betrachten. Und der Artikel wird mit großer Wahrscheinlichkeit nicht mehr richtig zurückgehängt. Du hast einen größeren Aufwand bei der Warenpflege.
Deine Kunden fühlen sich unwohl und werden den Laden schneller verlassen, das gehört in den Bereich des Neuromarketings.

Es ist einfach: verwende die richtigen Bügel. Hänge die Ware für den Kunden so, daß er diese ganz natürlich anschauen und anfassen kann. Und schon ist Dein Umsatz gesteigert, denn der Kunde fühlt sich gut.

Liegende Ware ordentlich und gleichmäßig falten. Gleichmäßig bedeutet in diesem Fall auf die gleiche Breite. Unterschiedlich breit gefaltete Artikel sehen unruhig und unordentlich aus.
Ich empfehle eine „Falthilfe“. Durch die Falthilfe sind die Artikel immer auf die gleiche Breite gefaltet. Das geht schnell und sieht danach direkt perfekt aus.

Eine Falthilfe ist ein ca DinA4 großes „Brett“. Leider gibt es das so nicht zu kaufen.
Du kannst Dir eines im Fachhandel aus Acryl oder Faserplatte zuschneiden lassen. Dabei müssen die Kanten und Ecken ganz glatt sein, damit Du dir Deine Ware nicht beschädigst. Alternativ gibt es eine Upcycling- Variante: Du schneidest einen stabilen Karton zu und umklebst die Kanten mit Paketklebeband. Das reicht auch vollkommen aus.

Hier ist eine einfache und schnelle Anleitung zum Falten.
Es gibt ausgefeiltere Techniken, speziell zur besonderen Präsentation. Hier geht es aber um die schnelle Variante, Du sollst es ja täglich ein- und umsetzen.

Hartware

Für den nicht-textilen Einzelhandel gelten zur Warenpflege die gleichen Prinzipien, nur anders ausgedrückt.

  • Achte auf eine ordentliche Warenbestückung und keine leeren Flächen im Laden.
  • Defekte Verpackungen nach hinten oder von der Fläche nehmen.
  • Stapel sollten möglichst gleich hoch oder im sinnvollen Verhältnis sein.

Gewöhne Dir an, täglich mindestens ein Mal alles aufzuräumen. Entweder morgens oder abends, je nach Personalplanung und Kundenstrom. Manche können das gut in der ersten Zeit, bevor der Kundenstrom losgeht. Bei anderen ist es vielleicht um die Mittagszeit immer sehr ruhig. Du kennst die Vorlieben Deiner Kunden.

3. Größenspiegel und Größensortierung

Abhängig von Deinem Warenangebot und den Möglichkeiten solltest Du nach Größe sortieren. Dabei kannst Du den Aufwand anhand Deiner Zielgruppe und Kernaussage skalieren.

Du willst „Premium“ Kunden? Dann mache es täglich, gerne auch mehrmals! Am besten direkt beim Aufräumen. Deine Kunden erwarten das von Dir. Oftmals haben Premiumshops auch nur zwei Größen auf der Fläche und den Rest im Lager. Achte auf die richtigen Größen und eine ordentliche Sortierung im Lager. So kannst Du schnell für Deine Kunden die richtige Größe holen.

Ansonsten empfehle ich, die Größensortierung regelmäßig in die Routinen einzubauen. 1-2 mal pro Woche reicht, je nach Ladengröße und Kundenfrequenz.
Es ist wie bei der Sauberkeit: je regelmäßiger Du es machst, umso kleiner ist der Aufwand.

Grundlagen

  • S, M, L, XL
  • klein nach groß
  • links nach rechts
  • oben nach unten
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vertikale Sortierung
Dieses Bild hat ein leeres Alt-Attribut. Der Dateiname ist WARENTRAEGER-SORTIERUNG.jpg
horizontale Sortierung

Diese Grundlagen gelten für alle präsentierten Artikel, egal ob Damenblusen oder Blumenvasen.

Wie geht es weiter?

Ich habe diesen Artikel auf zwei Teile aufgeteilt, da Du zuerst diese Punkte umsetzten solltest. Damit hast Du schon sehr viel getan. Bis zum zweiten Teil hast Du Dich an die neuen Routinen gewöhnt und bist bereit für neue Herausforderungen.

Außerdem denke ich, nach dem Lockdown hast Du jetzt vielleicht auch noch andere Dinge zu erledigen. Im Moment wirst Du eine Umsatzsteigerung nur schwer messen können, da die Situation durch die Sicherheitsmaßnahmen immer noch außergewöhnlich ist und lange bleiben wird.

In dem nächsten Artikel gehen wir dann auf die Themen Zoning, Warenpräsentation und Schaufenster ein.

Dabei erkläre ich Dir, warum Du Deine Ware mit System aufbauen solltest und wo die umsatzstarken Flächen Deines Shops sind. Ich zeige Dir, wie Du kinderleicht spannende Welten in Deinem Laden aufbaust und Deine Kunden direkt damit ansprichst.
Und natürlich bekommst Du auch unbezahlbare Tipps zum Schaufenster. Denn das Schaufenster ist die Visitenkarte deines Unternehmens und sollte den Kunden noch vor Betreten des Ladens richtig neugierig machen.

Zum zweiten Teil des Artikels kommst Du direkt hier: Mehr Umsatz – 6 wichtige Visual Merchandising Bsaics – Teil 2

Und falls Du nicht genau weißt, was Visual Merchandising ist und woher das kommt, empfehle ich Dir meinen Artikel: Was ist unter Visual Merchandising zu verstehen. Darin erkläre ich Dir die Hintergründe und die Mittel im Visual Merchandising.

Und jetzt wünsche ich Dir viel Erfolg bei der Umsetzung!

Linkliste

https://www.neuromarketing-wissen.de/artikel/was-ist-neuromarketing

https://www.welt.de/wirtschaft/article206541365/Coronavirus-Einkaufen-wird-sich-dauerhaft-veraendern.html

https://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/sagen-sie-mal-warum-geht-es-im-supermarkt-immer-linksrum-1.591464

Content ist King- mehr denn je!

Lockdown, die vierte Woche. Noch immer weiß keiner, wie lange das dauern wird.
Letzte Woche bekam ich einen verzweifelten Hilferuf von einem meiner Herzenskunden.
Eine kleine und exklusive Boutique, die unter der Schließung stark leidet. Die Inhaberin wollte unbedingt Social Media Content, aber bei der Umsetzung war sie sehr unsicher.

Social Media Content als Schaufenster

Der schnellste Weg jetzt zu handeln ist es, im Social Media Bereich aktiv zu werden und sich zu präsentieren. Social Media Kanäle werden zur Zeit stark genutzt, als Zeitvertreib und vor allem auch zur Inspiration. Und daraus kann jetzt Umsatz werden, ohne einen Onlineshop zu haben.

Doch nicht für jeden ist der Umgang mit Social Media einfach. Gerade wenn Du vielleicht nicht damit groß geworden ist, kann es Dich schon vor viele Herausforderungen stellen.
Und es ist ein gewisses Maß an Einfallsreichtum und Kreativität gefordert, um immer neue Inhalte zu zeigen.

Damit Du schnell Ideen findest, habe ich ein paar Fragen und Beispiele zusammen getragen. Damit kannst auch Du jetzt schnell erfolgreichen Social Media Content für Deine Kanäle erstellen! Auch wenn es so scheint, dieser Artikel ist nicht nur für Instagram. Diese Ideen kannst Du genauso für Facebook, Pinterest oder auch YouTube verwenden!

Es sind alles einfache und mit Hausmitteln auch gut zu produzierende Inhalte. Diese Ideen sind branchenneutral. Es ist fast egal, was Du machst oder wofür Du Deinen Content benötigst.

12 Fragen und zahlreiche Ideen

1.Wer bist Du?
Boutiquenbesitzer, Designer, Visual Merchandiser, Illustrator
Beispiele: Du in Deinem Umfeld, im Laden, im Büro, mit Deinem Material

2.Warum bist Du das?
Erkläre Deine Leidenschaft, Spaß am Verkauf, Spaß am Design, Spaß an der Mode
Beispiele: Du mit Deinen Arbeiten, zufriedenen Kunden

3.Was bietest Du im Besonderen?
Zeige besondere Stücke, Exklusivität, Spezialitäten oder Dein Angebot im einzelnen
Beispiele: Abschlussarbeiten, Einzelstücke, exklusive Marken

4.Was hebt Dich hervor?
Zeige Dein Alleinstellungsmerkmal und Deinen besonderen Service
Beispiele: Lieferservice, Schneiderservice, einzigartige Techniken

5.Wo arbeitest Du?
Zeige Deinen Laden, Dein Atelier, Dein Büro, Deine Pflanze
Beispiele: Führe durch Dein Atelier, Deinen Laden

6.Wie arbeitest Du?
Stelle Dein Team vor, zeige Deine Arbeitsweise
Beispiele: Wir für Dich, handwerkliche Beispiele

7.Woran arbeitest Du?
Zeige neue Ideen, die neue Kollektion, interessante Projekte
Skizzen, Arbeitspläne, Moodboards

8.Was hast Du schon gemacht?
Präsentiere Dein Portfolio
Beispiele: Referenzen, Projektarbeiten, Schaufenster

9.Was beschäftigt Dich?
Bitte keine Politik oder Religion!
Beispiele: Neue Ideen, neue Farben, neue Modelle, fremde Länder und Kulturen

10.Was gefällt Dir?
Zeige was Dir gefällt, was Du magst (Achte auf das Urheberrecht!)
Beispiele: Designer, Farben, Musik, Tageszeiten

11.Woher nimmst Du Deine Ideen?
Zeige das wann oder das wie
Beispiele: Natur, Städte, Umwelt, Events

12.Was inspiriert Dich?
Zeige Deine Vorbilder oder Deine Inspirationsquellen
Beispiele: Künstler, Landschaften, Designer

Du kannst sicher nicht alle Fragen beantworten oder für jede Frage eine Idee finden. Schließlich sollen die Fragen ein breites Spektrum abbilden. Aber mit Sicherheit kann Dich die eine oder andere Frage für die Erstellung deines Social Media Contents kreativ beflügeln, und das sollen sie ja erreichen!

Die Fragen und die Ideen scheinen sehr persönlich. Das ist auch so gewollt.
Gerade jetzt zählt Persönlichkeit und Authentizität. Die Menschen sehnen sich nach Individualität und nach Echtheit. Der Einfluss dieser Werte auf die Kundenbindung hat sich in den letzten Jahren kontinuierlich erhöht. Die besondere Zeit, in der wir im Moment leben, wird unser Verhalten und unsere Gesellschaft noch sehr viel näher an diese Werte bringen.

Betrachte doch mal anhand dieser Fragen die Accounts, die Du so kennst und die Dich inspirieren. Du wirst feststellen, interessante und gute Accounts werden Dir Antworten auf die Fragen geben!

Wichtige Tipps für die Produktion

Für Fotos

Achte auf den Bildausschnitt und die Belichtung. Zur Not hole Dir eine Lampe dazu, um das Licht zu verbessern.

Bleibe Deinem Stil treu. Wechsle nicht ständig zwischen unterschiedlichen Stilen, zum Beispiel Naturaufnahmen und dann wieder schwarz-weiß Bilder.

Versuche, eine einheitliche Stimmung zu erreichen. Schaue Dir die vorherigen Bilder an. Passt das? Oder wiederholst Du Dich vielleicht? Vielleicht willst Du Dich aber auch wiederholen?

Lasse Dich von anderen inspirieren. Wie präsentieren sich Deine Mitbewerber? Was ist gut daran und was geht nicht.

Für Videos

Präsentation

Am besten ist, Du präsentierst vor der Kamera selbst. Das ist authentisch und sympathisch.
Das ist natürlich ein Punkt, der für viele Menschen zuerst ungewohnt und schwierig ist. Aber glaube mir, es wird besser. Du musst ein wenig üben.

Perfekt ist es, wenn Du ein Stativ hast. Wenn Du dir keines besorgen kannst, dann versuche Dein Phone oder Deine Kamera irgendwo zu positionieren, damit Du Deine Hände frei hast.
Das sieht deutlich besser aus.

Wenn Du Dich versprichst, ist das nicht schlimm, das ist authentisch!
Vielleicht hast Du die Möglichkeit, jemanden dabei zu haben. Es ist einfacher, zu einer Person zu sprechen als zu einer Kamera.

Social Media Content Produktion

Rundgang oder ähnliches

Wenn Du einen Rundgang oder etwas ähnliches planst, achte darauf, die Kamera oder das Phone möglichst ruhig zu halten. Keine schnellen Schwenks und keinen Zoom während der Aufnahme. Niemals.

Videolänge

Denk an die Länge der Instagram Videos und Stories.

  • Instagram Stories schneidest Du am besten in Stücke von unter einer Minute. Dann kannst Du diese nacheinander hochladen. Es gibt auch Apps dafür, aber bitte keine kostenlosen mit Wasserzeichen benutzen!
  • Videos im Feed dürfen maximal 60 Sekunden lang sein. Alternativ lädst Du längere Videos bei IGTV hoch und verlinkst sie auf Deinen Feed.

Die Informationen dazu findest Du in der Linkliste!

Egal was Du machst, achte auf Regelmäßigkeit und Authentizität.
Wenn Du mehr Infos für eine Strategie brauchst, dann lies Dir mal den Artikel: Wie finde ich wirksame Social Media Strategien durch. Darin beschreibe ich den Weg zu einer guten Strategie.

Format

Je nach Plattform brauchst Du ein unterschiedliches Format. Wenn Du YouTube Videos machst, filmst Du im Querformat. Für Instagram Stories geht nur hochkant, sonst ist es zu sehr abgeschnitten oder zu klein skaliert. Im Instagram Feed und IGTV gehen beide Formate.

Planung

Der Lockdown wird vermutlich noch mindestens bis Anfang Mai dauern. Selbst wenn es vorher schon eine Lockerung geben wird, so wird diese partiell sein. Ich vermute, das Leben wird erst langsam wieder Fahrt aufnehmen. Du kannst also deinen Social Media Content gut planen bis Mai vorplanen.

Mache Dir einen Content Kalender. In meinem Artikel “Der Content Kalender – eine kinderleichte Anleitung” erkläre ich Dir, wie Du schnell einen Content Kalender erstellen kannst. Wenn Du kannst, versuche mit Deinem Content eine Geschichte zu erzählen. Dadurch machst Du Deine Besucher neugierig und sie kommen wieder oder folgen Dir.

Zwei Beispiele dafür:
Du bist Illustrator? Du kannst damit anfangen zu erzählen, wer Du bist und was Du machst. Dann, warum Du das machst. Das nächste Mal zeigst Du Deine Arbeiten. Dann Deine Inspiration. Dann neue Ideen. Und so weiter.

Oder wenn Du einen Laden hast:
Stell Dich vor. Erkläre Dein Angebot. Zeige Details. Gib Stylingtipps. Zeige neue Artikel. Gib Geschenkideen. Zeige Dein Lieblingsteil. Zeige den Laden / das Lager. Dann wieder Artikel. Als nächstes, erkläre Deinen besonderen Service.

Denke daran, die Möglichkeiten gut auszunutzen. Wenn Du nicht gerne Videos machst, dann arbeite mehr mit Bildern. Nutze bei Instagram die Story und den Feed. Und denke an die Verbindung von Facebook und Instagram.

Produktion von Social Media Content

Visual Experte Instagram

Trau Dich und fange an, Du hast nichts zu verlieren. Du kannst nur gewinnen: Erfahrung, Spaß und vor allem Aufmerksamkeit und Kunden.
Nicht Perfektionismus, sondern Professionalität ist bei der Produktion von Social Media Content wichtig. Achte auf die Liebe zum Detail, Deine Präsentation wird direkt mit Dir und Deiner Arbeit verbunden.

Am besten, Du produzierst vor. Nimm Dir zwar nicht zu viel auf einmal vor, aber von Post zu Post zu arbeiten ist nicht effektiv. Und wenn Du einen Lauf hast, nutze ihn.
Vielleicht kannst Du wochenweise vorproduzieren? Und denke an die Bearbeitung, auch dafür brauchst Du noch Zeit!

Wenn Du Dir die Technik nicht zutraust, dann hole Dir Hilfe. Bestimmt kennst Du jemanden, der sich mit den Tools auskennt. Bitte ruhig um Unterstützung. Ich kann Dir natürlich auch sehr gerne helfen!

Ein besonderer Tipp von mir: Sei positiv und freue Dich über Deine Produktivität! Deine Besucher merken das und honorieren es. Kleine Fehler werden da auch schnell verziehen!
Du wirst sehen, nichts motiviert mehr als positive Reaktionen auf Deine Arbeit.

Wenn Du Fragen dazu hast oder Tipps brauchst, melde Dich auf jeden Fall bei mir! Ich freue mich, wenn ich gerade in dieser Zeit helfen kann. Natürlich helfe auch ich gerne bei der Social Media Content Produktion, melde Dich auch hierfür sehr gerne!

So wie bei meiner Kundin

Zur Erinnerung, es ist eine kleine Boutique mit hochpreisiger und exklusiver Ware.
Zusammen konnten wir ein paar schöne Aufnahmen für ihren Instagram Account erstellen. Natürlich haben wir dabei alle Sicherheitsvorschriften eingehalten.
Wir haben die ersten Videos noch zusammen hochgeladen, sie hat einen Post dazu erstellt und eine kleine Werbung geschaltet.
Schon am Abend hatte sie zwei Artikel aus den Videos verkauft.
So einfach kann es sein!

Linkliste

https://business.instagram.com/getting-started?locale=de_DE

https://www.facebook.com/help/instagram/225190788256708?helpref=related

https://www.facebook.com/help/instagram/1038071743007909?helpref=hc_fnav

https://www.seokratie.de/visual-storytelling/

https://www.angelika-guec.de/gute-bildsprache

Tools (KEINE BEZAHLTE WERBUNG, nur Tipps)

https://www.adobe.com/de/products/premiere-rush.html

https://vsco.co/